The Bay
(empfohlen von DingDong)
Am 04. Juli 2009 ereignete sich in der amerikanischen Hafenstadt Claridge während des alljährlichen Stadtfests eine entsetzliche Tragödie, die den Großteil der Bevölkerung das Leben kosten sollte. Jahre später rekapituliert eine Reporterin, die damals live vor Ort war, was an diesem schicksalhaften Tag wirklich geschah und wie es überhaupt zu den schrecklichen Ereignissen kommen konnte. Dafür greift sie unter anderem auf Videomaterial von Überwachungskameras, Webcams oder auf die Aufnahmen ihres eigenen Kameramanns zurück. Dies sorgt dafür, dass mit dieser Pseudo-Dokumentation ein gutes Maß an Authentizität erreicht wird.
Thematisch bewegen wir uns bei The Bay im Bereich des parasitären Ökohorrors. Das Szenario, das uns Barry Levinson (der Regisseur hinter Werken wie Rain Man oder Sphere) präsentiert, weiß dabei sowohl zu faszinieren als auch zu erschrecken. Gleiches gilt für so manche Ekelszene. Was das angeht, erwarten uns großflächige Hautausschläge mit fetten Pusteln und fiesen Läsionen sowie die ein oder andere Verstümmelung. Woran man sich stören kann, ist die fehlende Spannung bzw. der Mangel an eigener „Involviertheit“. Dies liegt primär daran, dass wir abgesehen von der Reporterin (von deren Überleben wir von vorneherein wissen), keine brauchbaren Bezugspersonen geboten bekommen. Das mag zwar zum dokumentarischen Stil passen, aus dramaturgischer Sicht ist es aber nicht gerade ideal.
Trotzdem bietet The Bay ein interessantes Seherlebnis, das durch den dokumentarischen Ansatz vielleicht auch für jene geeignet ist, die Found Footage sonst eher meiden.