Story
Entdecke ein wiedergeborenes Mortal Kombat-Universum, erschaffen vom Feuergott Liu Kang. Mortal Kombat 1 stellt eine neue Ära der ikonischen Serie vor und führt bekannte Charaktere auf neue Weise ein. Mittelpunkt ist ein erstes Mortal Kombat-Turnier, dessen Frieden durch das plötzliche Auftauchen von Shang Tsung schnell auf dem Kopf gestellt wird.
Kritik
Vier Jahre nach Mortal Kombat 11 folgt nicht etwa die 12 im Titel, sondern die 1. Mortal Kombat 1 leitet einen (erneuten) Reboot der Reihe ein und spielt in der New-Age-Zeitleiste, die von Liu Kang erstellt wurde, nachdem er 2019 im 11. Teil die Göttlichkeit erlangt hatte. Etwas verwirrend, aber nicht weiter schlimm. Die Story war ohnehin schon immer sehr abgefahren und nimmt auch diesmal wieder höchst trashige Ausmaße an, wenn es um ein über das Universum sich erstreckendes Turnier geht, das schnell eskaliert und zum intergalaktischen Krieg übergeht. Doch all der Quatsch wird von Entwickler NetherRealm Studios wieder derart spektakulär und mit reichlich Augenzwinkern inszeniert, dass es seinen ganz eigenen Charme entwickelt. Für Fans der Reihe also wieder ein absurd-spaßiges Splatter-Fest, das sie in rund 4 Stunden reinem Videomaterial (ohne die Fights selbst mitzurechnen) genießen können.
Kernstück sind aber natürlich die Kämpfe, in welchen wir klassisch mit je zwei Schlag- und Tritt-Attacken in Kombination mit den passenden Bewegungen zahlreiche Combos ausführen, um dem Gegner mächtig einzuheizen. Wer bereits die Vorgänger gespielt hat oder generell mit Beat 'em ups vertraut ist, wird einige der Moves bereits beherrschen oder sie schnell durch Ausprobieren erlernen, allen anderen seien die ausführlichen Tutorials oder die Hilfestellungen im Pausemenü empfohlen, um in Mortal Kombat 1 richtig gut zu werden und damit maximal Freude zu haben. Denn das daraus resultierende (und serientypisch wieder höchst brutale) Spektakel ist auch ein Fest fürs Auge. In Deutschland übrigens komplett uncut, was nach einigen früheren Indizierungen nicht selbstverständlich ist. Vor allem die Fatalities am Ende eines Kampfes haben es dann wieder gewaltig in sich, sind aber auch derart over the top in Szene gesetzt, dass man sich darüber nur amüsieren kann (im positiven Sinne).
Die Fights spielen sich wunderbar flott und gehen gut von der Hand. Wer in einer Runde im Rückstand ist, kann das Blatt unter Umständen noch mal wenden, wenn er ein Fatal Blow einsetzt, der ebenfalls mit einer besonders fiesen Animation eingeleitet wird. So weit dürfte das meiste Genrekennern bekannt vorkommen. Die größte Neuerung sind in Mortal Kombat 1 aber die Kampfpartner (hier Kameos genannt), welche man vor jedem Schlagabtausch neben seinem eigenen Charakter wählt und die einem dann auf Knopfdruck immer mal kurz zur Seite stehen. Damit lassen sich weitere besondere Combos ausführen und taktische Vorteile erzielen, wenn man diese clever einsetzt. So kann man sich beispielsweise aus einer Reihe von eingehenden Attacken noch rechtzeitig retten, auf den Gegner gemeinsam einprügeln oder gar coole Fatalities im Team ausführen.
21 Charaktere umfasst das Spiel zu Beginn, darunter Fan-Lieblinge wie Raiden, Kitana, Scorpion oder Sub-Zero. Für Nitara stand dabei übrigens auch Megan Fox Patin, um der Vampirin Aussehen und Stimme zu leihen (erinnert an Jennifer's Body). Hinzu kommen noch mal 15 Kameo-Charaktere als Support. Gegen Aufpreis ist ansonsten in beiden Bereichen für Nachschub gesorgt, dann gesellen sich unter anderem Homelander (aus The Boys), Omni-Man (Invincible) oder Peacemaker (The Suicide Squad) hinzu. Und für Johnny Cage gibt es in dem Fall auch noch einen Jean-Claude Van Damme-Skin (wobei hier ein komplett neu auf ihn zugeschnittener Charakter mit seinen Signature Moves natürlich cooler gewesen wäre).
Neben dem spaßigen Storymodus, der für die meisten vermutlich die erste Anlaufstelle ist, gibt es die altbewährten Modi wie Versus, Online, Training oder den klassischen Towers-Modus, in welchem man sich bis an die Spitze eines Turms kämpfen muss und dem dort wartenden Endboss entgegenstellt. Besonders interessant für Einzelspieler ist allerdings der neue Invasion-Modus, der die Handlungsstränge rund um die Verteidigung des Universums weitererzählt und auch dezente Rollenspiel-Elemente beinhaltet. Darin bewegen wir uns mit unserem gewählten Charakter über eine Art Spielbrett und meistern diverse Herausforderungen, von Kämpfen bis zu kleinen Mini-Games. Belohnt wird man mit Erfahrungspunkten, ausrüstbaren Gegenständen, Anpassungsgegenständen, Spielwährung und für den Fortschritt wichtigen Objekten. Das Ganze erinnert Kenner an die "Krypta" des Vorgängers und ist eine schöne Abwechslung zum restlichen Game. Und mit saisonal wechselnden Inhalten will das Team hier auch in Zukunft alle sechs Wochen neue Anreize zum Spielen schaffen.
Technisch weiß Mortal Kombat 1 auf aktuellen Konsolen zu begeistern, auf der getesteten PS5 läuft das Game mit flüssigen 60FPS schön sauber und sieht dabei mit seinen tollen Animationen, den detailreichen Schauplätzen und dem einsetzenden Effektgewitter auch unverschämt gut aus. Lediglich von der Nintendo Switch-Fassung (welche wir selbst nicht getestet haben) wird allgemein dringend abgeraten, da eine vergleichbare Qualität und Performance darauf nicht möglich sein sollen.
Fazit
Mit "Mortal Kombat 1" gibt es wieder reichlich Prügelspaß für Gore- und Genrefans. Technisch ist das Reboot sauber umgesetzt und überzeugt mit unterhaltsamen Inhalten – allen voran dem abgedrehten Story-Modus, der aufwendig inszenierten Edel-Trash bietet.