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"Turn" - Washington's Spies - Staffel 4

von Thomas Repenning

Trotz seiner Nische – historische Serien sind immer noch ziemliche Mangelware – wurde Turn: Washington's Spies für den Sender AMC zu einem großen Erfolg und konnte regelmäßig sein Publikum finden. Kein Wunder also, dass die Serie rund um Spionage zur Zeit des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges insgesamt auf vier Staffeln kam. Während so letztes Jahr das Finale lief und der Kampf ein Ende fand, folgt nun auch die Veröffentlichung dank KSM im Heimkino. Seit dem 22.02.2018 ist die vierte Staffel der actionreichen Drama-Serie auf DVD/BD im Handel erhältlich. Und das letzte Gefecht hat es in sich: Während sich die Ausstattung weiterhin auf einem sehr guten Niveau bewegt, gewinnt gerade die historische wie politische Dimension an Wichtigkeit. Mehr noch: Der Kampf zwischen dem Verräter Benedict Arnold (Owain Yeoman) sowie Abraham Woodhull (Jamie Bell) und den Mitgliedern des Culper Ring bekommt seinen atemberaubenden wie blutigen Höhepunkt spendiert. So folgen insgesamt 10 Folgen voller Vertrauen, Loyalität und Kriegswirren, die erschreckend aktuell wirken. Wir haben einen Blick auf die letzte Staffel, basierend auf dem Roman Washington’s Spies: The Story of America’s First Spy Ring von Alexander Rose, riskiert.

Story

Es ist Zeit für die finale Schlacht der Washington‘s Spies. „Rotröcke“ und Rebellen liefern sich einen letzten unversöhnlichen Kampf im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Um seine neuen Kommandanten zu beeindrucken und um Rache an General Washington (Ian Kahn) zu üben, verfolgt der notorische Verräter Benedict Arnold (Owain Yeoman) verdächtige Spione auf höchst grausame Art. Doch die Mitglieder des Culper Rings versuchen mit allen Mitteln, ihren Widersachern stets einen Schritt voraus zu sein und einer Enttarnung zu entgehen. Anführer Abe Woodhull (Jamie Bell) schwört Rache, muss aber seine Gier nach Blut überwinden, um das einzig wichtige Ziel zu erreichen: den Krieg zu gewinnen.

Finish the Fight: Mit dem Motto geht die vierte Staffel von Turn: Washington's Spies regelrecht in die Vollen. Schon alleine die historische Perspektive ist einmalig und bietet mit seiner Mischung aus realen Fakten und dramatischen Romanzügen jede Menge Spannung und Action, sodass alleine dafür Craig Silverstein Respekt verdient hat. Doch gerade die letzte Staffel kann sich noch einmal richtig steigern und bietet ein fulminantes Finale, welches nachwirkt. Dies liegt nicht zuletzt an den nun platzierten Figuren, die sich wie auf einem Schachbrett in Position bringen um den Krieg zu gewinnen. Während so Benedict Arnold (eindrucksvoll von Owain Yeoman gespielt) seiner brutalen Jagd nachgeht, muss sich Abraham Woodhull (fantastisch von Jamie Bell gespielt) entscheiden. Soll es ein Sieg gegen Arnold sein, oder steht etwas Größeres auf dem Spiel? Zusammen mit den restlichen Mitgliedern des Culper Ring entspinnt sich so ein spannendes Spionagegeflecht, was wirklich Spaß macht. Nicht zuletzt deswegen, weil auch andere aktuelle Serien diese Thematik ausufernd erzählen und hier in genau die gleichen Fragestellungen rutschen: Was ist Loyalität? Wem kann man vertrauen? Und ist die Mission immer wichtiger als alles andere? Eine Schwäche hat die finale Staffel aber dann doch: Denn während der Kampf intensiver wird, verliert der Zuschauer – auch aufgrund fehlender zeitlicher Einordnung – langsam den historischen Überblick. Schade.

Zumindest die Inszenierung ist aber über jeden Zweifel erhaben: Während einzelne Schlachten immer wieder aufblitzen, ist es vor allem die Jagd zwischen den Spionen, die hier brillieren kann. Zusammen mit Kostümen und Musik ergibt dies dank AMC eine wahre Freude. Dies ist auch bei den Darstellern so, die allesamt einen hervorragenden Job machen und gerade Fragen rund um Freundschaft, Feindschaft und Patriotismus gekonnt auf den Bildschirm bringen. Letzteres ist zudem angenehm ambivalent erzählt. Hier gibt es kein klassisches Gut- und Böse-Schema. Viel eher erzählt uns Turn eine real anfühlende Kriegssituation, in der es mehr Grautöne gibt als alles andere. Sogar George Washington wird nicht als stählender Held präsentiert, sondern zeigt sich angenehm vielschichtig. Eine Heroisierung bleibt somit fern, was gerade das Finale nochmals verstärkt. Hier liefert die Serie indes einen gelungenen Abschluss, der wenig Fragen offenlässt. Blut und Tod haben die Nation geformt. Jetzt obliegt es den Überlebenden eine Nation daraus zu schmieden.

Blu-Ray

Die Blu-Ray von KSM GmbH ist technisch und auch von der Ausstattung her ein tolles Sammlerobjekt. Nicht nur die Box ist ansehnlich und sehr kompakt gestaltet, auch das Bild ist kräftig, unglaublich scharf und kontrastreich. Der Ton – vorliegend in Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1) – ist ebenfalls gut gelungen und erzeugt einen tollen Raumklang. Als Extras gibt es verschiedene kleine Specials sowie Hintergründe.

Fazit

Turn - Washington's Spies gelingt es in der vierten Staffel nicht nur einen gelungenen Abschluss einer spannenden wie dramatischen Serie zu erzählen, sondern ist auch schlichtweg bombastisch inszeniert. Es ist regelrecht fühlbar, dass sich der Kampf dem Ende neigt und das gezeigte Katz- und Mausspiel der Spione entbrennt zu einer wahren Treibjagd nach dem Sieg. Bislang die beste Staffel der Serie und damit ein Ende, welches sich Fans gewünscht haben.

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