Viktor Tauš hysterische Hyperbel ist eines jener filmischen Experimente, die mit einem Maximum an Aktionismus ein Minimum an Inhalt kaschiert. Grelle Farben, beliebige Kostüme, schräge Szenarien, eine wirbelnde, wackelnde Kamera und dialogische Logorrhoe umreißen das skizzenhafte Stereotyp ein psychisch labilen Frau. Deren daddy issues sind nicht das einzige generische Gender-Klischee in der improvisatorischen Inszenierung. Deren Rotieren um die Titelfigur wird zur unfreiwilligen Metapher für das Kreisen um sich selbst. Die vorgebliche Emanzipationsgeschichte ist mehr Ego-Show.