Das Alter, der Klimawandel und Griechenland. Krisen über Krisen. Doch auch damals gab es sie schon und vor allem der Kalte Krieg war prädestiniert dafür, die ganze Welt auf Trab zu halten. Davon erzählt nun Steven Spielberg in „Bridge of Spies – Der Unterhändler“ mit Tom Hanks. Unser Souli hat sich das Thriller-Drama vorab ansehen können und war recht angetan. 6,5 Punkte spendierte er der fünften Kooperation zwischen Spielberg und Hanks. Hier ein Auszug seiner Kritik:
[…] Dass Steven Spielberg ebenfalls einen herrlich – im besten Sinne - altmodischen Polit-Thriller in Szene gegossen hat, der seine historische Ära plastisch zum Atmen bringt, versteht sich bei seiner allseits bekannten handwerklichen Meisterklasse von ganz allein. Besonders erfreulich ist dabei aber, dass sich „Bridge of Spies – Der Unterhändler“ nicht vollständig redselig gibt und einzig dialogisch nach vorne entwickelt (auch wenn sich das rhetorische Talent von Joel und Ethan Coen, die dem Drehbuch von Matt Charman den letzten Feinschliff verpasst haben, natürlich rentiert). „Bridge of Spies – Der Unterhändler“ entblättert seine inhaltliche Tragweite ebenfalls über seine ausgeklügelte Visualität: Die formidabel komponierten Aufnahmen von Steven Spielbergs Haus-und-Hof-Kameramann Janusz Kaminski sind eine reine Augenweide und artikulieren sich in feinnerviger Poesie dort, wo den Charakteren die Worte fehlen. Wo ihnen die Worte auch durchaus fehlen dürfen. Negativ stößt da höchstens Thomas Newmans pathosgetränkte musikalische Untermalung auf, die dem Zuschauer etwas zu offensichtlich mittels sanftmütigen Streichern unbedingt eine Träne aus dem Knopfloch locken soll […]