Assassination Nation versteht sich als Frontalangriff auf Doppelmoral und moderne Kommunikation. Unser Stu findet, dass der Film vieles gut und richtig macht, aber leider auch einige Versäumnisse mit sich bringt und vielleicht doch seinen Stil wichtiger findet, als seine Aussage. Das reicht immer noch für ganz gute 6 Punkte. Hier eine Kostprobe aus der Kritik:
[...] Diese Doppelmoral zeigt sich in all ihren Facetten und hat diverse, hässliche Fratzen, die Levinson mit großer Wonne an gesellschaftlicher Reflexion vor die Kamera schubst und dabei teilweise so sehr auf Überspitzungen setzt, dass die gezeigten Szenen manchmal mehr parodistisch, als wirklich satirisch wirken. Kraftvoll sind sie aber definitiv. Wenn Lily am Ende des zweiten Akts mit ihrer Mutter aneinandergerät, ist dies aber vermutlich die stärkste, emotionale Szene des Films, weil Levinson hier ohne Filter und Verzerrungen arbeitet. Vor und nach dieser Szene fühlt sich Assassination Nation aber immer ein wenig so an, als ob die Geschichte ein Sklave vom Stilwillen von Levinson ist. Der Filmemacher hat zu viele Ambitionen, die er in die Produktion gesteckt hat. So stellt sich eine Übersättigung ein, ein Völlegefühl, welches sich bereits nach kurzer Zeit einstellt und nie so ganz verschwindet, auch wenn Levinson darin durchaus relevante Themen verpackt [...]