Nach dem (tollen) Bond-Ausreißer "Goldfinger" kehrt die Reihe mit "Thunderball" unter dem Dirigat von Terence Young wieder in die ordentlichen Sphären der ersten beiden Teile zurück. Mit teils beeindruckenden Taucher-Aufnahmen und ganz viel Karneval-Klimbim knüpft der Film mühelos an die Unterhaltungsqualität von "Dr. No" und "From Russia With Love" an, auch wenn Adolfo Celi als Augenklappen-Bösewicht nicht ganz an seine(n) Vorgänger herankommt. Nicht schurkisch genug ist die Attitüde, zu sehr ist er der Handlanger des noch immer Schatten agierenden S.P.E.C.T.R.E.-Masterminds Blofeld. Sean Connery gibt sich dafür in sonnengebräunter Spielfreude - zwischen ihm und Bond-Girl "Domino" fliegen die Funken, und das dieses Mal sogar fast ohne säuerlichen Sexismus. In "Thunderball" regiert der Charme, nicht der Chauvi. Gekrönt wird das Ganze mit einer finalen Unterwasserschlacht, in der Boot Pferd und Harpune Schwert ersetzt. Ein etwas zähes, aber weiterhin vergnügliches Agenten-Abenteuer, das vor allem eins auslöst: Urlaubssehnsucht.
von Nikolas Friedrich