Bildnachweis: © Polyband

"Ripper Street" - Staffel 4 - Kritik

von Sandra Scholz

Story

Hochsommer 1897: Drei Jahre sind vergangen und Großbritannien bereitet sich auf das Kronjubiläum von Königin Viktoria vor. Drake ist weiterhin Inspector und Vorsteher der Polizeiwache in der Leman Street, die gerade neu erbaut worden und technisch auf dem neuesten Stand ist. Jackson arbeitet nur noch sporadisch als Leichenbeschauer für ihn. Susan sitzt noch im Gefängnis, hat ihr Kind zur Welt gebracht, ihr droht die Todesstrafe. Jackson versucht Geld für eine Flucht aufzutreiben. Reid hat sich in einen kleinen Ort ans Meer zurückgezogen. Als Deborah, eine ehemalige Flamme Reids, auftaucht und ihn um Hilfe bittet, bleibt ihm nichts Anderes übrig, als zurück nach London zu kommen und sich in die aktuellen Ermittlungen einzumischen.


Kritik

Nach dem markanten Ende der dritten Staffel mutet die vierte Staffel von Ripper Street beinahe wie ein sanftes Reboot an. Die Wege der Hauptfiguren scheinen getrennt, die Polizeiwache in der Leman Street erstrahlt in neuem Glanze, alle Zeichen stehen auf Neuanfang. Doch der Ripper sucht noch immer die Straßen Londons heim, und er findet Nachahmer.

Nachdem die vorherigen Staffeln in der Laufzeit etwas länger waren und sich hier und da einige kleinere Längen einschlichen, hat man seitens Amazon für die vierte Staffel nun auf handliche sieben Episoden gekürzt. So gibt es in der Geschichte kaum Zeit, um durchzuatmen, stattdessen bleibt es konstant spannend. Zu den mittlerweile liebgewonnenen Hauptfiguren gesellen sich abermals einige spannende Gastauftritte. Fans von Game of Thrones dürfen sich beispielsweise über Owen Teale freuen.

Ansonsten bleibt in Whitechapel tatsächlich beinahe alles beim Alten. Wie gewohnt sind die Darsteller großartig, vor allem Matthew Macfadyen hat als Reid mit allerhand auf seinem Teller zu kämpfen: Die neue Rangordnung bei der Arbeit und seine eigenwillige Tochter fordern eine Menge von ihm. Gleichzeitig müssen sich die Protagonisten mit den neuesten technischen Errungenschaften arrangieren, und wer hätte gedacht, dass ein Leichenkühlschrank für solche Lacher sorgen würde? Das Ende der Staffel liefert dann einen ziemlichen Cliffhanger, doch Fans können durchatmen: Eine fünfte (und voraussichtlich finale) Staffel wird im Oktober 2017 laufen.

Der Griff zur Heimkinoversion lohnt bei Ripper Street tatsächlich übrigens noch aus einem ziemlich triftigen Grund: Im Gegensatz zur Variante, die auf zdf_neo und auf Amazon Prime gezeigt wird, ist diese Version ungeschnitten. Für die vierte Staffel bedeutet dies ganze 60 Minuten mehr an Material. Nicht nur gibt es mehr Blut zu sehen, es fielen bei der normalen Ausstrahlung auch teils relevante Dialoge einfach unter den Tisch, so dass die Serie auf DVD und Blu-ray erst vollständig Sinn ergibt und auch die gewohnte Spannung liefert.


Die Blu-ray

Die Blu-ray im Vertrieb von Polyband ist seit dem 15. Mai 2017 im Handel erhältlich. Sie kommt in einem schicken Pappschuber ins Haus, die sieben Episoden verteilen sich auf zwei Discs. Bonusmaterial liegt leider keines bei. Es kann zwischen deutscher und englischer Tonspur gewählt werden, beide liegen in sauber abgemischtem und klarem DTS-HD MA 5.1 vor. Das Bild kann sich ebenfalls sehen lassen, die Schärfe ist gut gelungen und auch die Kontraste sind passend gesetzt. Im düsteren Setting überzeugen auch die Schwarzwerte.


Fazit

Auch in der vierten Staffel überzeugt Ripper Street sowohl mit seinen vielschichtigen Figuren als auch dem grandios gelungenen Setting. Teils deftige Ausflüge ins Horrorgenre mischen sich mit Drama und einer guten Portion Action und machen neugierig auf die fünfte und wohl finale Staffel dieses Juwels.

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