Was Tarantino besonders auszeichnet, ist seine grenzenlose Liebe zum Medium Film, wodurch er immer mal wieder kleinere und größere Anekdoten und Hommagen an bekannte Filme, oder gleich an ganze Genres in seine Werke einbaut. So auch in „Jackie Brown“, der im Kern Tarantinos Ode an das „Blacksploitation“ Kino der 70er Jahre darstellt. Er verhalf so nicht nur dem ehemaligen Star Pam Grier („The L Word“, „Hit Man“) zu einer zweiten Karriere, sondern brachte dieses Genre so auch jüngeren Zuschauern nahe, die von Filmen wie „Shaft“ und Co. noch nie etwas gehört hatten.
"Shut your raggedy-ass up, and sit the fuck down!" - Jackie Brown 1997
Das Leben eines erfolgreichen Waffenhändlers könnte so einfach sein, denn Gangster Ordell Robbie (Samuel L. Jackson) hat eigentlich alles, was man sich nur wünschen könnte. Ein nettes Apartment, loyale Freunde, Frauen und jede Menge Geld, nur bereitet ihm gerade letzteres ein Problem, denn sein illegal erworbenes Vermögen ruht nicht in den Tresoren einer Bank, sondern in der staubigen Wüste Mexikos. Um sein Erspartes jedoch wieder ins Land zu schmuggeln nutzt Robbie die Stewardess Jackie Brown (Pam Grier), welche als Angestellte einer mittelgroßen Fluglinie ohne Probleme über die Grenze kommt. Als sich Jackie eines Tages jedoch in Gewahrsam der Polizei befindet beginnt für die toughe Frau ein gefährliches Spiel, denn obwohl sie auf Kaution frei kommt steht sie bald im Mittelpunkt diverser Parteien, die es allesamt auf das Vermögen von Ordell abgesehen haben.
Mit Jackie Brown legte Tarantino den wohl unspektakulärsten Film seiner Karriere hin, denn obwohl der Streifen alles andere als ein finanzieller Misserfolg war, so steht er doch weitestgehend im Schatten der populäreren Vorgänger. Dennoch überzeugt der Film durch seinen grandiosen Cast, bestehend aus Pam Grier, Samuel L. Jackson, Robert De Niro („Heat“, „Good Fellas“) und Robert Forster („Mullholand Drive“, „Lucky # Slevin“), der für seine Performance sogar eine Oskar Nominierung erhielt, sowie dem typischen Charme Tarantinos.