Bildnachweis:

Quentin Tarantino: Das große Special

von Sebastian Pierchalla

Im Jahre 1992 fing alles eigentlich ganz harmlos an. Der junge Tarantino arbeitete seit einigen Jahren in einer großen Videothek, in der er sich seine Zeit hauptsächlich mit dem schier endlosen Angebot an Filmen vertrieb. Nebenbei schrieb er auch selber Drehbücher und produzierte am Wochenende bereits seinen ersten eigenen Film, den er jedoch nie vollenden sollte. Nachdem er das Drehbuch zum Film „True Romance“ ( verfilmt 1993 von Tony Scott) gewinnbringend verkaufen konnte, juckte es ihm wortwörtlich in den Fingern endlich selber als Regisseur aktiv zu werden.

Durch eine glückliche Fügung des Schicksals erreichte sein Drehbuch zu „Reservoir Dogs“ den bekannten Schauspieler Harvey Keitel („The Piano“, „Red Dragon“), der von dem Script sichtlich beeindruckt war und sich sofort entschloss als Co-Produzent mit an Bord zu kommen.

Unterstützt durch den Bekanntheitsgrad Keitels konnte Tarantino so knapp 1,2 Millionen Dollar auftreiben, um seinen ersten Film auf die große Leinwand zu bringen.

All right ramblers, let's get rambling! - Reservoir Dogs (1992)

Es hätte alles so leicht ablaufen können, die eine Hälfte der Crew hält das Personal in Schach, während die andere Hälfte die Juwelen raubt. So sah zumindest der Plan aus, den Gangsterboss Joe Cabot (Lawrence Tierney) zusammen mit seinem Sohn Eddie Cabot (Chris Penn) ausheckte.

Damit bei der Durchführung auch ja nichts schief geht setzten die Beiden nur auf Vollprofis, die, um ihre wahre Identität zu schützen, nur auf ihre Codenamen hören.
Doch in den Reihen von Mr. White (Harvey Keitel),  Mr. Orange (Tim Roth), Mr. Blonde (Michael Madsen), Mr. Pink (Steve Buscemi) und Co. steckt ein Polizeispitzel, dessen Tarnung unter keinen Umständen auffliegen darf. Jedoch läuft natürlich nichts so wie es sein sollte und so endet der geplante Raubzug in einem Blutbad und die Jagt nach dem Verräter aus der eigenen Mitte spitzt sich dramatisch zu.

Bereits für seinen Erstling Werk wurde der junge Quentin mit Lob, Seitens der Kritiker, überhäuft. Zwar blieb der große Kassenerfolg aus, doch mit einem Einspielergebnis von knapp 3 Millionen Dollar, wurde der Film zumindest kein finanzieller Flop. 
Tarantino zeigte bei „Reservoir Dogs“ bereits viele seiner Trademarks, etwa die Auswahl von stets passender Musik, die langen Szenen und vor allem einen deutlichen Fokus auf den Dialogen. Diese hoben sich in der damaligen Zeit deutlich von Einheitsbrei Marke Hollywood ab, denn seine Charaktere unterhielten sich eben nicht nur über Raub, Mord und Totschlag, sondern auch über ganz alltägliche Dinge, sei es eine Auseinandersetzung über das Trinkgeld von Kellnerinnen, oder den Inhalt von Madonnas Superhit „Like a Virgin“.

Die Duftmarke war also gesetzt, doch sein Magnum Opus sollte noch folgen.

Diese Seite verwendet Cookies. Akzeptieren.