Die beiden jungen Londoner Ermittler Stefan und Rash müssen zusammenarbeiten, da ihre Fälle Verbindungen zueinander aufweisen. Während sich Stefan bisher in erster Linie mit Betrugsfällen beschäftigt, wurde Rash im Rahmen seines jüngsten Falls zum Trainee Detective befördert. Sie sind in ihren aktuellen Ermittlungen einer komplexen Verschwörung in der Pharmaindustrie auf der Spur. Bald müssen sie feststellen, dass die Verantwortlichen zu den Reichen und Mächtigen gehören, die sich hinter einem Schutzwall aus Anwälten verstecken, um ihrer Entlarvung zu entgehen.
Kritik
Krimis und die BBC gehören fest zusammen. Meistens wird jedoch eher die Kundschaft bedient, die es ernst und düster mag. Vielleicht nicht ganz so düster, wie oben in Skandinavien, aber weit entfernt vom fröhlichen Krimiklamauk. Ab und an kommt aber auch von der Insel mal etwas Anderes, und New Blood – Tod in London stellt so einen Fall dar.
Die Andersartigkeit zeigt sich zuerst einmal in der Inszenierung. Treibende Beats machen den Soundtrack aus, London befindet sich scheinbar permanent im Zeitraffer, alles ist irgendwie bunt und knallig. Und dann sind da natürlich die beiden Protagonisten: Arash Sayyad (Ben Tavassoli), der für die Metropolitan Police arbeitet, und Stefan Kowolski (Mark Strepan), der beim Serious Fraud Office angestellt ist. Beide kommen zunächst nicht miteinander klar, finden dann aber im Verlauf der siebenteiligen ersten Staffel natürlich zusammen. Wirklich ausgefeilte Charaktere sind sie allerdings nicht, und Figuren wie beispielsweise Mark Addy als DS Sands, der im Job genug gesehen hat und eigentlich permanent schlecht gelaunt ist, faszinieren da schon mehr.Schauspielerisch überzeugen dennoch alle Darsteller, vor allem den beiden Hauptdarstellern merkt man an, dass sie beim Dreh vermutlich Spaß hatten.
Überraschenderweise wird New Blood an einer gänzlich unerwarteten Stelle spannend. Denn die Serie spricht immer wieder ein permanentes Problem in London an: Den chaotischen Wohnungsmarkt. Die beiden Hauptfiguren leben bei ihrer Mutter oder in einer mehr schlecht als recht funktionierenden WG. Auch einer der Bösewichte ist auf dem Wohnungsmarkt tätig und bedroht seine Nichte damit, sie aus ihrer Wohnung im Londoner Zentrum zu werfen, wenn sie nicht weiterhin für ihn spioniert.
Überhaupt wird hier Jagd auf Wirtschaftskriminelle gemacht, statt sich mit wahnsinnig gewordenen Menschen mit Weltherrschaftsambitionen zu begnügen. Themen wie die Schwierigkeiten, einen Job zu finden, wenn man Migrant mit geringer Ausbildung ist, werden ebenfalls eingeflochten. Das verpasst New Blood einen durchaus sozialkritischen Anstrich, der sich einerseits etwas nach Holzhammer anfühlt, andererseits aber in anderen Produktionen selten bis nie thematisiert wird. Dass dabei sowohl im Hinblick auf die chaotischen Fälle als auch den oftmals nicht zündenden Humor Abstriche gemacht werden müssen, ist bei dieser Überraschung fast verschmerzbar.
Die Blu-ray
Die Blu-ray im Vertrieb von Polyband ist seit dem 28. August 2017 im Handel erhältlich. Sowohl die englische als auch die deutsche Tonspur liegen in DTS-HD 5.1 Fassung vor. Die Dialoge sind gut verständlich und in Actionszenen klingt das alles sehr satt, die Effekte überzeugen hier. Das Bild kann sich ebenfalls sehen lassen. Hier und da wirken die Farben etwas zu knallig, es hält sich aber im Rahmen. Auch Kontraste und Schwarzwerte sind absolut in Ordnung. Ein Wendecover liegt nicht bei. Als Extras gibt es ein 22 Minuten langes Making of, ein paar Trailer und einige entfernte Szenen zu begutachten.
Fazit
New Blood bringt einige spannende Ansätze in das oftmals angestaubte, düstere Krimigenre. Nicht jede Idee zündet, doch die sieben Episoden machen durchaus Spaß und zögern auch nicht, kritische Töne anzuschlagen.