Bildnachweis: © Paramount

"NCIS" - Season 14

von Thomas Repenning

Mit mittlerweile 14 Staffeln im deutschsprachigen Raum (in den USA startete Staffel 15 bereits letztes Jahr) zählt NCIS klar zu den langlebigsten wie erfolgreichsten Crime-Serien überhaupt. Und ein Ende scheint immer noch nicht in Sicht: Mit immer wieder sehr erfolgreichen Quoten, überholen sich Donald P. Bellisario und Don McGill regelmäßig selbst. Sogar große Veränderungen im Cast konnten bislang der Serie wenig anhaben. Bis jetzt? Denn nachdem in der letzten Staffel Michael Weatherly alias Anthony DiNozzo die Serie verlassen hat (und nun mit Bull seinen eigenen Weg geht), klafft schon eine große Lücke. Seit dem 01.02.2018 ist nun dank Paramount (Universal Pictures) die 14. Staffel im Handel erhältlich. Eine, die sich vor allem dem Aufbruch annimmt und das Team an neue Grenzen führen möchte. Mehr Explosionen, mehr Action und mehr Figuren? Nun, zum Teil. Denn während die NCIS-Ausbilderin Alexandra Quinn (Jennifer Esposito) sowie der Undercover-Spezialist Nicholas Torres (Wilmer Valderrama) zur Stammbesetzung werden, bleiben die Geschichten dann doch auf einem gleichbleibenden Niveau. Was gut für Fans ist, denn abseits des neuen Teams gibt es so viele bekannte Motive und Stile zu entdecken. Ein wenig Routine hilft der Staffel letztlich am Boden zu bleiben.

Story

Die vierzehnte Staffel der Erfolgsserie hält einige Veränderungen für das eingespielte Navy CIS-Team bereit. Special Agent Leroy Jethro Gibbs (Mark Harmon) und sein Spezialermittler-Team sind stets zur Stelle, wenn Mitglieder der U.S. Navy in verbrecherische Machenschaften verwickelt sind. Neben den Neuzugängen Nicholas Torres (Wilmer Valderrama) und Alexandra Quinn (Jennifer Esposito) wird das Team von MI 6-Inspektor Clayton Reeves (Duane Henry), einem Spezialisten für länderübergreifende Fälle, ergänzt. Ob Terroristen, Attentäter, Cyber-Attacken oder regierungsfeindliche Milizen - das Navy CIS-Team stellt sich unbeirrt sämtlichen Bedrohungen, um die Sicherheit Amerikas zu gewährleisten.

Kritik

Die größte Herausforderung der neuen Staffel ist wahrlich die Lücke von Michael Weatherly. Wie schon zuvor mit Cote de Pablo, fehlt eben eine der sympathischen Hauptfiguren und somit regelrecht ein Kernstück des Teamgefüges. Die Drehbuchautoren füllen dies letztlich mit zwei neuen Charakteren, um so die Spannung weiter aufrecht zu halten. Da wäre zum einen die nachdenkliche wie bedächtige NCIS-Ausbilderin Alexandra Quinn (Jennifer Esposito) sowie der mysteriöse und feurige Nicholas Torres (Wilmer Valderrama), der ordentlich Stimmung in die Serie bringt. Somit ist die Stoßrichtung klar: Gibbs (Mark Harmon) darf erneut ein Team formen und zwei weitere Figuren in seinen Gesetzen und Eigenheiten unterrichten, während Tim McGee (Sean Murray) als Senior Field Agent neue Aufgaben wahrnimmt und daher auch eine neue Verantwortung und Ellie Bishop (Emily Wickersham) weiter als eigenwillige Analysten brillieren kann. Der Rest zeigt sich gewohnt von seiner grandiosen Seite und so entpuppt sich schnell ein neues Charakterspiel, welches einmal mehr gelungen zwischen Drama, Herz und Humor hin und herwechselt. Dabei ist vor allem Nicholas Torres gekonnt in die Serie eingebettet und bringt mit seinem starken Charakter immer wieder eine gewisse Dynamik in die Staffel. Dagegen bleibt Alexandra Quinn etwas hinter den Erwartungen zurück und wird wohl auch nicht lange Teil der Serie bleiben.

Der Rest der Serie – erneut weitere 24 Folgen – zeigt sich gewohnt actionreich und spannend. Zwar sind typische wie mittlerweile gewohnte Klischees vorhanden (und auch der gewohnte Pathos), aber die Erzählung bleibt selbst auf einem guten angenehmen wie rasanten Level. Kein Wunder also, dass am Ende auch wieder ein großer Cliffhanger auf die Zuschauer wartet, der Lust auf die nächste Staffel macht. Gelungen sind zudem auch wieder die vielen Nebenfiguren und Gastauftritte (zum Beispiel von J.A.G. - Im Auftrag der Ehre Darsteller Patrick Labyorteaux), die in dem NCIS: New Orleans-Crossover ihren Höhepunkt finden. Richtig spannend ist indes wieder die Welt von Ducky (David McCallum), der einmal mehr eine Reise in die Vergangenheit macht und die wohl tiefgreifendsten Momente der Staffel bekommt. Fans bekommen somit ein neues Team, erneut spannende und komplexe Fälle, jede Menge Verschwörungen, Verbrechen und Action und einen Mark Harmon, der immer noch nichts von seiner Faszination eingebüßt hat.

DVD

Technisch gesehen ist die DVD von Paramount (Universal Pictures) insgesamt gut: Das Bild ist kräftig, soweit es geht scharf und vor allem kontrastreich. Einzig einige dunkle Aufnahmen sind sehr körnig und es fehlt an Schärfe. Der Ton – vorliegend in Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1), Französisch (Dolby Digital 5.1) – ist kraftvoll und gut abgemischt. Der O-Ton ist allerdings am besten und wer kann, sollte NCIS auf jeden Fall im Original hören. An Extras gibt es wieder jede Menge Specials und Hintergründe sowie auch die Cross-Over Folge mit  NCIS: New Orleans. Ein Fest für Fans.

Fazit

Trotz neuer Charaktere, einer großen Lücke und der Frage, ob die Qualität gehalten werden kann, überrascht insgesamt die 14 Staffel mit einer gewohnten Routine, die vor allem Humor und Action beinhaltet. Das ist gut und sorgt auch dafür, dass sich die neuen Charaktere gut in das Teamgefüge einfinden und sich einbringen können. Zwar bleiben gewisse Ermüdungserscheinungen übrig, aber Fans haben dennoch fantastische kurzweilige Unterhaltung.

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