Bildnachweis: Tobis

Moviebreaks Monatsrückblick: Oktober

von Levin Günther

1. Highlights aus den Kinosälen:

Mein Highlight dieses Monats war Das schönste Mädchen der Welt, der gerade für unsere heutige Zeit, in der Liebesfilme entweder kitschig ausfallen oder die große Bedeutung der Liebe negieren, überraschend andersartig erscheint. Es gelingt dem Film, die großen (auch pathetischen) Gesten des Liebens auf die Leinwand zu bannen, versteht die geteilte Einsamkeit der Liebenden und endet vor allem im richtigen Moment. 

2. Flops aus den Kinosälen:

Operation Overlord ist ein Projekt, das sich mir in ihrer Gesamtheit nicht erschließt. Der Film mischt aufs Klischeehafteste Elemente des Kriegs-, Horror- und Trashfilms, ohne dabei Liebhaber des jeweiligen (Sub-)genres  befriedigen zu können. Am Ende bleibt ein furchtbar zusammengeschusterter Film, der auch inhaltlich völlig unüberlegt zu sein scheint. Er möchte eine Legende rundum die Menschenversuche der NS-Zeit erzählen, die einen noch grausameren Blick auf die Ereignisse werfen soll. Wie soll man aber etwas pervertieren, das schon maximal pervers ist?

3. Highlights im Heimkino:

Der diskrete Charme der Bourgeoisie ist ein wunderbarer Film, der nicht nur das elitäre Großbürgertum köstlich persifliert, sondern in ihrer Lächerlichkeit auch die Tragik der Banalität zwischen dem hochglanzpolierten Essenssaal und Weinverkostungen findet. Ein großartiger Film der Zwischentöne, der dennoch eine klare Stellung bezieht.

4. Flops im Heimkino:

Ich habe American Sniper nochmals gesichtet und es bereut. Er hat nichts von der Intelligenz, von der Differenziertheit, die Clint Eastwood in anderen Regie-Arbeiten an den Tag legte. Der Film ist reaktionär, eindimensional und aufs Widerlichste pathetisch. 

5. Alles über Serien:

In diesem Monat habe ich die letzte Staffel Skins gesichtet und bin mit gemischten Gefühlen herausgetreten. Es ist interessant, wie man versucht die Radikalität der Jugend auf das Erwachsenenalter zu übertragen und tatsächlich gelingt das auch zum Großteil. Dabei schwächelt es vor allem an der Entwicklung der Figuren und der Ausarbeitung der Plots, die teils über ihr Ziel hinausschießen. Insgesamt betrachtet bleibt ein würdiger Abschluss mit effizienter und pessimistischer Botschaft: Das Leben bleibt hart, auch wenn man erwachsen wird. 

6. Für den November plane ich:

Für den November plane ich einige Alfred Hitchcock-Filme aufzuarbeiten, die mir noch fehlen,  und Menschenfeind zu sichten, um meine Werkschau von Gaspar Noé zu vervollständigen. 

7. Filmschaffende(r) des Monats:

Aron Lehmann hat - wie bereits erwähnt - mit Das schönste Mädchen der Welt einen großartigen Liebesfilm inszeniert. Für diesen Mut, diese Leidenschaft und diese dem Zeitgeist entgegenstehende Haltung möchte ich ihn hier hervorheben. 

8. Mein Monat hat mich irgendwie an diesen Film erinnert:

Tränen der Erinnerung

9. Meine Gedanken zu Moviebreaks Horroctober:

War auf jeden Fall eine spannende Fahrt durch alle möglichen Horrorfilme. Mir gefällt die thematische Kategorisierung in vier Blöcke sehr gut, so war für ordentlich Abwechslung gesorgt. 

GoldenEra

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