1. Meine Tops und Flops im Kino:
Have A Nice Day - Lief auf der Berlinale. Nein, nicht der letzten, sondern vor gefühlt 100 Jahren mal. Daher ist es für mich schon Top, dass der sarkastische Zeichentrickkrimi noch einen Kinostart bekommt. Hat zwar seine Schwächen, aber ist trotzdem unendlich interessanter als die nächste Disney-Realverfilmung, Comic-Adaption oder Fortsetzung einer Fortsetzung.
Die Maske - Da gilt prinzipiell das Gleiche wie oben gesagt, obwohl mir die polnische Satire zu flachgeistig war. Total Flop ist der deutsche Titel, der nicht nur zu Verwechslung mit zwei völlig anderen Werken führt, sondern totale Fehlübersetzung und -interpretation des Originaltitels ist.
Green Book - Flop ist hier natürlich die klar als politisches Statement zu wertende Oscar-Prämierung an diesen Seelenstreichler für alle, die ihre Scheuklappen mit Stolz tragen. Wobei das schon Realsatire ist, wenn drei reiche alte weiße Männer sich dazu gratulieren lassen können, wie gut sie doch Diskriminierung verstanden haben.
2. Meine Tops und Flops im Heimkino:
Aufgrund eines Baugerüsts an der Hauswand musste ich sämtliche Fenster bis auf eines verdecken. Wie eine paranoide Verschwörungstheoretikerin oder heimliche Mörderin, die jetzt a la Hitchcock oder Handschuh ihr Opfer zerhackstückelt, um die Teilchen dann in der Spree zu versenken.
3. Mein Geheimtipp des Monats:
At Eternity's Gate - Herausragend gespielte, visuell dicht am Werkkatalog des Künstlers angelegte Biografie des Gemüts, die einen faszinierenden Einblick in eine gequälte Persönlichkeit gibt. Und um einen kinofernen Tipp draufzusetzen: Im Herbst stehen in der Tate und im Städel umfassende Van-Gogh-Ausstellungen an.
4. Alles über Serien:
Natürlich wieder mal keine geschaut. Stattdessen liste ich mal aus Jux auf, über welche Serienkiller_innen ich außerdem noch gern Filme sehen würde:
Gesche Gottfried
Amelia Dyer
Karl Denke
Jane Toppan
Belle Gunness
Peter Kürten
Mary Ann Cotton
Delphine LaLaurie
The Benders (wäre auch ein netter Bandname)
Ian Brady & Myra Hindley
5. Darüber habe ich mich geärgert:
Das Chinas Zensur Filmschaffende derart unter Druck setzen kann, dass sie sich selbst auf internationalem Parkett künstlerisch nicht mehr frei bewegen können, und das offenbar niemanden weiter interessiert. Die ganze Riege selbsterklärter Cineasten, die sich alle aufregen, wenn einige dreckige Aktionen ihrer Leinwandlieblinge öffentlich kritisiert werden, könnte sich ja mal darüber aufregen. Aber, hey, wozu? Was läuft denn gerade so auf Netflix ...?
6. Für den März plane ich:
Einen freien halben Tag finden.
7. Filmschaffende(r) des Monats:
Judi Dench, Joan Plowright, Eileen Atkins, Maggie Smith
8. Die Oscars fand ich ...:
... wie immer so spannend, dass ich stattdessen lieber geschlafen habe.
9. Mein Monat hat mich irgendwie an diesen Film erinnert (plus warum!):
Werwolf enthält alles, was den Alltag nunmal bestimmt. Mittel- und Richtungslosigkeit (oder halt: Geht es vielleicht doch steil abwärts?). Meds & Dope oder wo ist da der Unterschied? Leute, die einige Gemeinsamkeiten aufweisen, aber für die einfach kein Platz im Leben ist, weil ihre Scheißeigenschaften überwiegen. Bonjour Tristesse, hello regress.