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Moviebreak Monatsrückblick: Oktober

von Levin Günther

1. Meine Highlights des Monats:

"The Walk" - Robert Zemeckis bleibt seiner Linie treu und verbindet technische Brillianz mit einer emotionalen Erzählweise und schillernden Charakteren. Er konnte meine Erwartungen in jeder Hinischt überflügeln: das 3D ist atemberaubend und ein ganzer Spielfilm über Philippe Petit mehr als berechtigt. Ein verspielter, sympathischer, eindrücklicher Film, den man unbedingt im O-Ton sehen muss!

"Der Marsianer" - Wie beruhigend, Ridley Scott wieder in Form zu sehen. Überraschend und überzeugend war der originelle Ton, den der Film mit seiner humorvollen Atmosphäre anschlägt. Damit konnte er sich klar von Filmen wie "Gravity" und "Interstellar" abgrenzen, erreicht aber trotzdem nicht ihre Schlagkraft. Wissenschaftlich äußerst interessant, von der Geschichte her spannend, visuell ansprechend und mit einem gewohnt souveränen Matt Damon. Doch am Ende fehlt die Brisanz, denn seine Stärke, sich selbst nicht ganz so ernst zu nehmen, kann in erhöhtem Maße auch schnell zur Schwäche werden. Trotzdem ein Highlight dieses Monats!

"Der Staat gegen Fritz Bauer" - Ein außergewöhnlicher deutscher Film, der aufgrund seiner stilsicheren Art, mit der Thematik umzugehen und einem unfassbar genialen Burghart Klaußner überzeugen kann. Indem neben den historischen Leitlinien auch sensibel auf persönliche Details der Hauptfigur eingegangen wird (z.B. Homosexualität), zeigt der Film seine Stärken in einem gut recherchierten, facettenreichen Umgang mit den Tatsachen, die er aufgrund seiner Genrezugehörigkeit (Spielfilm nicht Dokumentarfilm) auf intelligente Weise auszubauen versteht. Ein echter Tipp!

"Meeres Stille" - Das psychologische Puzzlespiel auf höchstem Niveau hat mich von Beginn an gepackt. Faszinierende visuelle Eindrücke, begnadete Darsteller und eine Atmosphäre, die einem noch lange im Nacken sitzt. Voraussetzung für diesen Film ist absolute Konzentration und Offenheit für innovatives Kunstkino. Wenn das gegeben ist, lohnt sich die Sichtung allemal.


2. Meine Flops des Monats:

"Wild Things" - Nach langer Zeit habe ich diesen Film, der auf vielen Listen der Top-Filme der 90er auftaucht, nachgeholt. Was für eine Orgie der Sinnlosigkeit! Ein billiger TV-Soundtrack, eine abgrundtief schlechte Story und eine Inszenierung, die vor Sensationsgeilheit nur so strotzt. Der Film beginnt solide und endet im Sumpf der Zeitverschwendung. Nicht mein Fall!

"Noah" - So weh es tut, dieser Film ist eine Enttäuschung. Bei dem Potenzial, was Darren Aronofsky, Russell Crowe und Jennifer Connelly vereint zu bieten haben, kann man nur vor den Kopf gestoßen werden. Der gute Wille ist in jeder Szene spürbar, doch über einen mäßig unterhaltsamen, visuell akzeptablen Blockbuster kommt der Film nicht hinaus. In vereinzelten Szenen spürt man den Hauch von Genialität, der sich nicht ausbreiten kann und schnell verweht. Schade!


3. Diesen Film habe ich nach langer Zeit wieder gesehen:

"Schmalspurganoven" - Einer der Woody Allen-Filme, die nicht so ganz auf der Höhe seines Könnens liegen, trotzdem aber witzig und intelligent daherkommen. Ab der Hälfte verläuft die Story in eine völlig unerwartete Richtung, die dem ganzen Film ein Bein stellt. Da ich aber begeisterter Allen-Fan bin, freue ich mich über jede wunderbar komische Geschichte, jeden kreativen Einfall, jede Allen-typische Geste.


4. Meine aktuelle Lieblingsserie:


5. Was ich im November gucken möchte:

"Spectre", "Irrational Man", "Steve Jobs", "Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 2", "Bridge of Spies - Der Unterhändler" - Fantastische Mischung in diesem Monat!


6. Das habe ich zuletzt gedacht:

Warum ist es so schwer, Diskussionen sachlich und nüchtern zu führen? Warum lässt sich der Mensch so oft von Emotionen überrumpeln?


7. Was ich aktuell neben Moviebreak mache:

studieren


8. Was mich demnächst beschäftigen wird:

Das Leben.


9. Der Monat Oktober in einem Wort:

Besucheransturm


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