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Moviebreak Monatsrückblick: Januar

von Levin Günther

1. Highlights aus den Kinosälen:

La La Land - Auch bei der zweiten Sichtung im Kino überzeugt dieses träumerische, jubilierende Musical-Fest auf ganzer Linie. Gefiel mir sogar noch einen Tick besser als beim ersten Mal.

Manchester by the Sea - Casey Affleck ist einfach ein gigantisch Darsteller! Sadfleck in Reinform. Malerische Bilder, tolle Dialoge und Emotionen, die sich mühelos auf den Zuschauer übertragen. Der Fokus hätte noch etwas weniger auf den Liebeleien des Neffen liegen können und dafür dem Konflikt zwischen Afflecks und Michelle Williams Charakteren noch mehr Raum geben können. Trotzdem ein starkes Stück Film!

Jackie - Wenn das mal kein unkonventionelles Biopic ist! Stilvolle Aufnahmen, ein grandioses Kostüm- und Setdesign und eine Natalie Portman in Höchstform. Ich hätte aber gerne mehr über die Vergangenheit von Jackie erfahren, auch unabhängig von ihrem berühmten Mann. Irgendwie konnte ich nicht so richtig den Zugeng zu ihr als Person finden. Insgesamt aber ein sehenswerter Film!


2. Flops aus den Kinosälen:

Flops im Kino gibts bei mir selten. Diesen Monat zumindest keiner.


3. Highlights im Heimkino:

JFK - Tatort Dallas - Nach wie vor ein bestaunenswerter Meisterwerk von Hollywood-Aufrührer Oliver Stone! Faszinierend wie er Stück für Stück das Puzzle zusammensetzt und die Ausmaße des Ereignisses dem Zuschauer vor Augen führt. Was hier vom Cutter geleistet wurde, ist unfassbar. Einer der wichtigsten Polit-Filme überhaupt!

Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford - Auf seine ganz eigene Weise entfaltet dieser moderne Western seine Mischung aus Bildgewalt und feinsinnigen Dialogen. Auch hier ein exzellenter Casey Affleck an dessen Seite eine ganze Riege von fantastischen Darstellern steht, was ohne Frage ein Hinweis auf das Talent des Regisseurs Andrew Dominik ist, seine Schauspieler zu führen. Beim letzten Mal war er solide, jetzt bin ich begeistert!

Mustang - Ein wichtiger Film, der solide umgesetzt wurde und von der Lebhaftigkeit und Ausstrahlung seiner Darstellerinnen profitiert. Er schneidet die richtigen Themen an und verlässt sich ganz auf seine Authentizität. Am Ende fehlte mir aber doch der letzte Schliff im Aufbau der Konflikte und damit dem Drehbuch.


4. Flops im Heimkino:

Wie auf Erden - Der erste Teil ist ein so warmherziger, wunderbarer Film, der einen vor Inspiration und Begeisterung nur so strotzt. Ich habe selten eine so miserable Fortsetzung gesehen wie diese. Das Drehbuch ist zusammengeschustert und lachhaft, die Darsteller übertreiben, ja man merkt ihnen geradezu ihre Unzufriedenheit mit dem Projekt an. Dann kommt auch noch auf vollkommen sinnlose Weise eine Figur um, nur um den Film in die Länge zu ziehen und Gefühle vorgaukeln zu können. Und als Sahnehäubchen oben drauf gibts eine widerwärtige Kitschszene am Ende, inklusive Hippie-Jesus, der vom Kreuz steigt und Lametta, das herunterfällt als ob jemand bei "Wer wird Millionär" gewonnen hätte. Ein grauenvolles Spektakel.

Mein ziemlich kleiner Freund - Da hätte sich jemand aber mal weniger mit dem Zollstock und der manipulierten Größe des Hauptdarstellers beschäftigen sollen als mit dem Drehbuch und dem Thema, dem durchaus Wichtigkeit zukommt. Mehr Details in meiner ausführlichen Kritik...


5. Alles über Serien: 

Nee, is nich.


6. Was ich im Februar gucken möchte:

Oha, das wird ein intensiver Monat! Ich hätte potentiell Interesse an: Hidden Figures, The Salesman, Die irre Heldentour des Billy Lynn, T2 - Trainspotting, Fences, Elle, Neruda, A Cure for Wellness, Lion und Loving.


7. Filmschaffender des Monats:

Oliver Stone


8. Der Monat in einem Wort: 

Kälteschock.


Jonasson


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