1. Meine Highlights des Monats:
„Mustang“ – Sicherlich nicht frei von Fehlern, im Kern aber eine emotional mitreißende Geschichte. Die junge Regisseurin nutzt die gesellschaftlichen Konventionen um einen allseits gegenwärtigen Hintergrund für ihre fesselnde Handlung vom Streben nach Freiheit zu schaffen und gleichzeitig zu verdeutlichen in welchem Ausmaß die festgefahrenen Regeln und Sitten im gesellschaftlichen Grundverständnis der muslimischen Kultur verankert sind. „Mustang“ ist dabei keinesfalls ein politischer, jedoch umso mehr ein menschlicher Film.
„Harakiri“ – Mit diesem Film hat der japanische Regisseur Masaki Kobayashi eines der ganz großen Meisterwerke der Filmgeschichte geschaffen. In seiner visuellen Kunstfertigkeit enttarnt er die traditionelle Ehre der Samurai als bloße Illusion, demaskiert festgefahrene Strukturen und schafft es zeitgleich eine unglaublich spannende und fesselnde Geschichte zu erzählen.
„Mein liebster Feind – Klaus Kinski“ – Anhand von Filmmaterial und Interviews wird die Zusammenarbeit von Werner Herzog und Klaus Kinski beleuchtet, dabei erhält der Zuschauer gleichermaßen Einblick in das Schaffen und Wirken beider Persönlichkeiten. Das Porträt einer Beziehung, eine Wechselwirkung zweier Größen, die von Hassliebe und gegenseitiger Abhängigkeit geprägt war.
„Die Nibelungen“ – Auch 90 Jahre nach seiner Erstaufführung ist Fritz Langs monumentales Epos noch immer ein episches und mitreißendes Stück Kinogeschichte. Die bekannte deutsche Heldensage wird durch expressionistische Bildkompositionen eindrucksvoll in Szene gesetzt und kann sowohl inszenatorisch wie auch darstellerisch überzeugen.
„Das Salz der Erde“ – Dokumentation Nummer 2. Anstatt Herzog haben wir hier Wenders, der dem Fotografen Sebastião Salgado ein Denkmal für dessen Lebenswerk setzt. Eine faszinierende Persönlichkeit, der Wenders hier ausreichend Platz einräumt und der er sich auch durch filmische Mittel annähert. Es bedarf eine gewisse Ruhe um diesen Film zu genießen, wenn man sich jedoch auf ihn einlässt bekommt man einen oftmals erschreckenden, letzten Endes aber versöhnlichen Blick auf unseren Planeten.
2. Meine Flops des Monats:
„Legend“ - Dass "Legend" sich ausgiebig bei beliebten Klassikern bedient und so ziemlich jedes Gangsterklischee der Filmgeschichte aufgreift, wäre noch zu verschmerzen gewesen, wenn er aus den einzelnen Versatzstücken zumindest einen funktionierenden Film gezimmert hätte. Doch in langatmigen 130 Minuten gelingt es dem Film nicht mal im Ansatz Dynamik oder Intensität aufzubauen und er scheitert dadurch schlichtweg an der Gleichgültigkeit, die der Zuschauer dem Film und seinen Charakteren entgegen bringt
„A War“ – Der dänische Oscarbeitrag ist keinesfalls ein wirklich schlechter Film, sieht man sich seine vielversprechende Idee und seine interessante Herangehensweise an, so ist das fertige Produkt dennoch ein ziemlich enttäuschendes. Vor allem fehlt es dem Kriegsfilm an formalen Mitteln, um seine guten Ansätze adäquat umzusetzen, letzten Endes bleibt nur ein halbgarer Eindruck zurück.
„Deadpool“ – Letztlich hat sich das bewahrheitet, was ich im Vorfeld ohnehin schon befürchtet hatte. Der zynische Antiheld trifft mit seinem selbstreferentiellen Humor nur selten die richtigen Töne, er versucht andere (Superhelden)Filme der Lächerlichkeit preiszugeben und enttarnt sich dabei doch bloß selbst.
3. Diesen Film habe ich nach langer Zeit wieder gesehen:
"Boulevard der Dämmerung" - Billy Wilders zynischer Blick auf die Traumfabrik Hollywood gehört noch immer zu den großen Meisterwerken der Filmgeschichte. Dank des feinfühligen Drehbuchs und der grandiosen Inszenierung bleibt der Film zeitlos und seine Kritik am Studiosystem Hollywoods brandaktuell.
4. Meine aktuelle Lieblingsserie:
Keine Serien geschaut.
5. Was ich im März gucken möchte:
Mit großer Sicherheit "Son of Saul", vielleicht auch nochmal "Room"
6. Das habe ich zuletzt gedacht:
Es erscheint mir fast schon surreal, dass ich in den Semesterferien weniger Freizeit als während des Semesters habe
7. Was ich aktuell neben Moviebreak mache:
Arbeiten
8. Was mich demnächst beschäftigen wird:
Projekte für die Uni
9. Der Monat Februar in einem Wort:
Kurz