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Moviebreak auf der GamesCom 2017

von Sebastian Pierchalla

Die wohl spannendste Hardware Entwicklung stammt aus Frankreich und schimpft sich Shadow. Die Idee ist im Grunde recht Simple: Shadow ist ein Cloudcomputer, der einen Videostream an den Nutzer sendet, welcher dann in Echtzeit ver- und bearbeitet wird. So wird jedes Gerät, welches fähig ist einen Videostream zu empfangen, zum hochleistungsfähigen Gaming Rechner.

So zumindest die Prämisse, doch natürlich stößt man sofort auf eine entscheidende Frage: wie groß ist die Verzögerung, zwischen der Eingabe vor Ort und der Umsetzung des Videosignals auf dem Server. Gerade bei schnellen Shootern und im Online Multiplayer kann eine Verzögerung von mehreren Millisekunden den Unterschied über Sieg und Niederlage ausmachen. Die Demo auf der Gamescom machte jedoch, zu meiner Überraschung, einen nahezu perfekten Eindruck. Egal ob auf dem Smarthphone, dem billigen 100 Euro Laptop von Aldi, oder auf dem Smart TV, mit Shadow erlebt man die neusten Spiele in bester Performance. Natürlich ist Shadow nicht begrenzt auf die Welt der Videospiele.Wer z.b. regelmäßig Videos, Bilder und Musik bearbeitet, der braucht ebenfalls einen starken Rechner, was mit der Zeit ganz schön ins Geld geht. Shadow verspricht dies obsolet zu machen. Für 30€ im Monat erhält man seinen ganz persönlichen Cloud Computer, auf den man jederzeit zugreifen kann. Wer viel unterwegs ist, oder schlicht auf das stetige Aufrüsten eines regulären PCs verzichten möchte, für den könnte Shadow eine lohnenswerte Alternative darstellen. Ich persönlich bin von der Idee recht angetan, auch wenn gewisse Restzweifel bestehen. Sobald ich das Gerät selber zuhause testen kann, wird es natürlich einen umfangreichen Erfahrungsbericht geben.


Wie in jedem Jahr tummeln sich im Business Bereich Aussteller aus den unterschiedlichsten Nationen, doch manchmal reicht es schon ein paar Kilometer in den Süden zu fahren. Am Stand des Bayrischen Entwicklerstudios Travian Games gab es für mich neben Weißwurst und Bier (don't judge) auch das erste Mobile Game der Messe zu sehen. Ich sag es mal frei heraus: Mobile Games interessieren mich nicht im geringsten. Ab und an muss man auch mal abschalten, ein gutes Buch lesen, oder ein bisschen Musik hören und bei der eher mittelmäßigen Qualität an Spielen, laufe ich nicht die Gefahr einen bahnbrechenden Titel zu verpassen. Auch UGPX, der vorläufige Entwicklungstitel eines kleinen, futuristischen Rennspiels, konnte mich nicht vom Gegenteil überzeugen, auch wenn ich ne Menge Spaß hatte. Das Spielprinzip ist so simpel wie genial. Jeder Spieler erstellt sich aus über 30 Spezialfähigkeiten ein 8 Karten großes Deck und tritt in einem waghalsigen Autorennen gegen seinen Kontrahenten an. Nur wer seine Karten, wie etwa Flammenwerfer, Drohnen, Teleport, Schild, Turbo, Greifarm und Co richtig einsetzt und die Angriffe des Gegners klug kontert, fährt als erster über die Ziellinie. Durch das klassische Stein-Schere-Papier Prinzip ergibt sich eine gewisse Taktische Tiefe, da man zwischen der eigenen Offensive und dem Schutz vor Angriffen des Gegners stetig abwägen muss.


Für gewöhnlich vereinbart man im Vorfeld zur Gamescom einen Termin, schüttelt ein paar Hände, genießt ein kühles Getränk und spielt dann zusammen mit den Entwicklern eine Runde. Doch was tun, wenn man als kleines Indie Studio keinen Stand mehr ergattern konnte ? Da hilft nur noch Guerilla Marketing. So geschah es, dass ich mich am Mittwoch eigentlich vor dem nächsten Termin noch kurz ausruhen wollte, als mir plötzlich ein junger Franzose über den Weg lief. „Do you got a moment to spare?“ „Sure.“ Schon erschien ein Laptop samt Gamepad aus dem Rucksack meiner neuen Bekanntschaft und ich tauchte ein in Pawarumi, ein Shoot-Em Up der alten Schiene, welches an Klassiker wie Ikaragua und Life Force erinnert. Genre üblich hält sich die Komplexität des Titels in Grenzen. Der Spieler wechselt fließend zwischen drei farbigen Angriffen, welche, je nach Farbe der Gegner, mal mehr Schaden verursachen, mal das eigene Schild aufladen, oder einen tödlichen Spezialangriff vom Stapel lassen. Das Spielprinzip ist dabei so einfach wie genial, denn mit jeder Gegnerwelle ergeben sich neue taktische Möglichkeiten, doch am Ende kommt es immer noch auf die Geschicklichkeit am Pad an, denn wer dem Kugelhagel der Gegner nicht ausweicht, landet schnell auf dem Schrottplatz. Thematisch richtet sich das Spiel an die Mythologie Südamerikas und greift so Symbole und Designs der Azteken, Inkas und Maya auf. Für Filmfans gibt es in dne Leveln ebenfalls viele kleine und große Easter Eggs zu entdecken, so kommt der riesige Sandwurm Endgegner aus dem Wüstenlevel nicht von ungefähr.

Sicherlich kein Spiel, in das man hunderte von Stunden investieren wird, aber für einen netten Adrenalin-kick zwischendurch genau das Richtige.

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