In sein lange gehegtes Wunschprojekt steckt Rupert Everett spürbare Hingabe und ein emphatisches Porträt des gestürzten Darlings der Londoner Gesellschaft. Doch das zwischen Wildes desolatem Ende und Erinnerungsfetzen an verlorenen Ruhm taumelnde Epitaph krankt an übermäßiger Melodramatik und psychologischer Diskordanz. Überzeugend ist einzig das realistische Elend eines peinvollen Todes. Ein schwacher Trost angesichts der vertanen Chance auf das definierende Wilde-Biopic ist, dass die Mankos des Regisseurs die des Protagonisten spiegeln: Selbstüberschätzung und ein Faible für Real-Life-Desaster.