Mit intuitivem Gespür für die gespenstische Gegend schafft Isabella Torre mit der Langfassung ihres Kurzfilms "Nymphs" eine atmosphärische Allegorie menschlicher Hybris gegenüber einer unergründlichen Umwelt. Jene ist heidnischer Hort ritueller Relikte, entweiht von weißem, wohlhabenden Konsumkult. In Gestalt enigmatischer Elementargeister repräsentiert das Übersinnliche eine feministischen Animismus in Opposition zum christlichen Patriarchat. Versunken in die anderweltliche Aura, bleiben diese feministischen Facetten des schauspielerisch sicheren Szenarios so blass wie die latente Kritik an sozialstrukturelle und finanziellen Hierarchien.