Mit Bildern von austauschbarer Gefälligkeit und einem patenten Ensemble füllt Anne-Sophie Bailly die narrative Schablone des gutbürgerlichen Familiendramas, das sich hier frei von Humor zu vorhersehbarer Harmonie entwickelt. Die Konflikte, denen die ängstliche Story nicht ausweicht, sind weichgespült und wohlstandsgedämpft. Weder erschließen sich die Herausforderungen der Protagonistin noch die angedeutete Co-Abhängigkeit zu ihrem Sohn. Dessen Rolle überwindet allein dank des authentischen Schauspiels die komfortablen Kino-Klischees, die dem Publikum jedes Hinterfragen der eigenen ethischen Standpunkte ersparen.