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"Masters of the Universe: Revelation" - Staffel 1 - Kritik

von Mike Kaminski

Inhalt

Masters of the Universe: Revelation ist eine Fortsetzung im Geiste der Erfolgsserie He-Man and the Masters of the Universe aus den 80ern. Skeletor dürstet es noch immer nach Macht und zum wiederholten Male greift er mit seinen Schergen Schloss Grayskull an. Als er es schafft, bis zum Inneren des Schlosses vorzudringen, entbrennt ein Kampf, der das gesamte Universum und allen voran das Leben von He-Man und den Masters of the Universe für immer verändern wird.

Kritik

Nicht wenige Kinder der 80er werden einen Großteil ihrer Zeit dem MOTU Universum, wenn nicht sogar dem kompletten Filmation Kosmos gewidmet haben. Und selbst heute noch rund 38 Jahre nach Erscheinen der ersten Cartoons hat das Franchise eine sehr große Anziehungskraft auf Fans rund um den Erdball.

Als die Nachricht bekannt wurde, dass Kevin Smith (Mallrats, Dogma, Chasing Amy) dem Franchise neues Leben einhauchen möchte und es thematisch direkt an die 80er Serie anschließen soll, war der Hype perfekt. Nicht zuletzt auch, da viele der Fans seit Jahren einem Reboot des Realfilms Masters of the Universe hinterher fiebern.

Aber nun ans Eingemachte. Der erste Part der Serie ist erschienen und es stellt sich natürlich die Frage, ob sie das Fan-Herz begeistern und der alten Serie standhalten kann? Kurz: Ja, sie kann.

Man muss natürlich ganz klar vornweg nehmen, dass wir uns im Jahre 2021 befinden und es geradezu vermessen wäre zu glauben, dass die neue Serie genauso wird wie die alte. Daher ein Tipp, Open-Minded sein und sich auf Veränderungen einlassen. Die Serie punktet vor allem, da sie den Charakteren deutlich mehr Tiefe verleiht und somit emotionale Ankerpunkte setzt, die in den alten Folgen so nicht existent waren. Ebenfalls werden Themenbereiche aufgestoßen, die sich am aktuellen Zeitgeist orientieren, allerdings ohne den Zeigefinger zu erheben. Das fühlt sich zuerst seltsam an, wird aber nach einer Weile sehr angenehm und geradezu homogen. Man fühlt sich dabei z.t an die Qualitäten eines Invincible erinnert.

Die Geschichte ist toll erzählt und gerade durch die Umbesetzung der Hauptfigur, bekommt das Ganze eine neue Tiefe, die sich unheimlich spannend schaut. Die Verwendung altbekannter Protagonisten sowie Antagonisten fühlt sich für den Fan sehr toll an, allen voran weil auch diese eine ganze neue Art von Charakter Arc erhalten. Kennt man die alte Serie nicht, kann einem der Zugang hier etwas schwieriger fallen, da unsere Helden nicht direkt erklärt werden. Der Zeichenstil hätte etwas kerniger sein dürfen, macht aber dennoch ein gutes Bild, welches nicht zu digital wirkt. Die deutsche Synchronisation ist absolut okay, wenn auch die Stimme unseres Helden etwas wuchtiger und maskuliner hätte klingen können. Im O-Ton geben sich übrigens etliche Bekanntheiten die Klinke in die Hand. Es sprechen keine geringeren als Mark Hamill (Skeletor), Sarah Michelle Gellar (Teela), Lena Headey (Evil-Lyn) oder Liam Cunningham (Man-At-Arms).

Ein kleiner Störfaktor ist das quasi nicht existente Intro und die viel zu dünn geratene Verwandlungssequenz von He-Man. Natürlich erwartet niemand das gleiche Intro wie damals, aber eine Hommage in Form einer Neuinterpretation hätte man den Fans durchaus gönnen können. Die bisherigen 5 Folgen haben eine Laufzeit von rund 25 Minuten, welche sich locker wegsnacken lassen und die man gut in einem Ruck bingen kann.

Abschließend bleibt zu sagen, dass viele Fans von den Werbemaßnahmen enttäuscht waren. Dort wird He-Man als Bezugspunkt definiert, was sich in der Serie dann anders darstellt. Im ersten Moment mag das für den treuen Fan traurig sein, jedoch sollte man über den Tellerrand schauen und der neuen Ausrichtung eine Chance geben. Der zweite Part wird zeigen, wohin die Reise geht. Wir sind gespannt.

Fazit

Die Serie macht Spaß, ist zeitgemäß, ordentlich konsequent und eine ganze Portion erwachsener als damals. Definitiv eine Empfehlung für Animationsfans und macht Lust auf mehr. Hoffen wir, dass viele Leute die Serie abrufen und sich der Wunsch einer Neuverfilmung vielleicht doch noch erfüllt. Bis dahin hilft der Griff in die Dolph Lundgren-Kiste.

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