Einleitung:
John Wayne. Ein Name, der fast so bekannt ist wie das zugehörige Gesicht. Zweifelsfrei zählt der Duke zu den größten Schauspiel- und vor allem Westernikonen aller Zeiten. In seiner fünfzigjährigen Karriere prägte der Oscargewinner das Genre wie kaum ein anderer, unvergessen sind vor allem seine Kooperationen mit den Regisseuren John Ford und Howard Hawks. Der für seine rassistischen Äußerungen oftmals kritisierte Schauspieler scheint aber zumindest auf der großen Leinwand unfehlbar zu sein. Wie nur wenig andere hat er es geschafft seinen Figuren stets einen Teil eigener Identität zu geben und die Leinwand mit seiner eigensinnigen Präsenz zu dominieren. John Waynes große Filmbox nimmt sich nun den frühen Jahres des Darstellers an und präsentiert vornehmlich Filme vor 1935, eine Zeit, in der sich John Wayne durch unzählige B-Movies einen Namen erkämpfen musste.
Highlights:
Aufgrund des gewaltigen Umfangs der Veröffentlichung soll an dieser Stelle nur auf ein paar Höhepunkte der Veröffentlichung hingewiesen werden.
Stagecoach (1939):
Bei einer Postkutschenfahrt durch gefährliches Indianergebiet zeigt die bunt zusammengewürfelte Gruppe Reisender ihre wahren Gesichter: eine Schwangere aus den Südstaaten, ein dubioser Glücksspieler, eine vertriebene Prostituierte, ein schüchterner Whiskey-Vertreter, ein pflichtgetreuer Sheriff, ein die eigene Bank ausraubender Direktor, ein geschwätziger Kutscher und der Outlaw Ringo, auf den in der Stadt noch ein Showdown wartet. Der von John Ford packend inszenierte Western gehört sicherlich zu den wegweisenden Werken des Genres und stellt unter anderem eine Hauptinspiration für Quentin Tarantinos diesjährigen Rachewestern The Hateful Eight dar.
Rancher in Not (1944):
Rocklin kommt nach Santa Inez, um als Vormann auf der K.C. Ranch zu arbeiten. Er erfährt, dass Cardell, der Rancher, der ihn engagierte, ermordet worden ist. Zur gleichen Zeit kommt Clara Cardell, die die Ranch ihres Onkels geerbt hat, mit ihrer Tante an. Rocklin trifft auf Arly Harolday, die die benachbarte Ranch führt, eine Revolverlady, die so gut reitet und schießt wie er. Richter Garvey will Clara um ihr Erbe bringen und Rocklin den Mord an Cardell anhängen. Dieser unbekannte Frühwestern gehört definitiv zu den besten Streifen aus den frühen Jahren des John Wayne.
The Great American West of J. Ford (1971):
Bei dem zeitlich aktuellsten Film der Box handelt es sich zwar lediglich um eine Fernsehdokumentation, die aufgrund der Beteiligten aber dennoch sehenswert ist. Als Erinnerung an den visionären Regisseur John Ford kommen hier unter anderen Henry Fonda, James Stewart und natürlich auch John Wayne zu Wort. Geballte Starpower in einer eher unbekannten Fernsehproduktion.
Alle Filme:
Zu den über 40 beinhalteten Filmen zählen viele unbekannte und frühe Werke des Dukes. Um den Rahmen nicht zu sprengen, hier eine Auflistung aller beigefügten Filme:
Texas Terror, Gunfighter, Paradise Ranch, Sie töten für Gold, US Marshal John, Desperado Man, Stürme im wilden Westen, Showdown am Adlerpaß, Der einsame Reiter, Highnoon in Helltown, Rodeo, Reiter der Gerechtigkeit, Shadow of the Eagle, Flussabwärts, Desert Tail, Das Gold von Texas, Unter dem Himmel von Arizona, Im Tal des Regenbogens, Hurricane Express, Die drei Musketiere, John Wayne in Farbe 1, John Wayne in Farbe 2, Geschwader Todesflug, Rancher in Not, John Wayne Collection, Stagecoach, Erdbeben in San Francisco, California Goldrausch, The Great American West of J. Ford, Outlaw John, US Captain John, Ein Zirkus im Wilden Westen, Kampf für Gerechtigkeit, Mein Pferd Duke, Das Phantom und die Goldmine, Tötet den Viehdieb, Indianer auf falscher Spur, Auf den Spuren der Vergangenheit, Im Bann der Liebe, Selbstjustiz
Fazit:
Die Veröffentlichung von SchröderMedia ist seit dem 06. Oktober im Handel erhältlich und umfasst mehr als 40 Filme auf 15 Discs mit einer Gesamtlaufzeit von 54 Stunden. Bei dem aktuellen Preis von 22,99€ muss man kein Mathegenie sein um festzustellen, dass diese Box mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis aufwarten kann. Natürlich befinden sich unter den zahlreichen Filmen viele sehr unbekannte Werke, die man nicht gesehen haben muss. Gerade für John Wayne Fans ist die Veröffentlichung jedoch genau richtig, da sie einen Großteil seiner frühen Werke vor 1935 abdeckt. Und einige Highlights lassen sich, wie bereits erwähnt, auch auf den Scheiben finden.