Die Story:
Hoftiere verbünden sich gegen ihren brutalen Besitzer und wollen auf dessen eroberten Hof einen sozialistischen Idealstaat errichten. Da aber niemand von ihnen Geschichtsunterricht hatte, wissen sie nicht, dass so ein leninistischer Schuss ins Blaue gewaltig nach hinten los gehen kann und Kapitalistenschweinen mit monarchistischen Namen nicht zu trauen ist.
Was gelernt?
Das ist Orwell, also ist die komplette Geschichte quasi Schulunterricht. Alle sind gleich, aber manche halten sich für gleicher, Viva la revolution! Das Bauernhofidyll von den Landliebe-Milchkartons ist Bullshit.
Das Trauma:
Das unermüdlich arbeitende gutmütige Pferd Boxer wird im schaurigen Donnersturm bei der Nachtarbeit verwundet. Der von den geldgierigen Schweinen gerufene "Tierarztwagen" ist tatsächlich der Abdecker. Keiner kapiert das, außer Boxers bester Freund Esel Benjamin, der dem Wagen hinterherrennt. Boxer checkt, was läuft und will ausbrechen, aber ist zu verwundet, um sich zu befreien. Und Benjamin ist zu langsam. Er muss hilflos zusehen, wie sein bester Freund zur Schlachtung gekarrt wird.
… da haben wir es wieder: Überstunden sind tödlich.
Trotzdem anschauen?
Absolut. Wer zu jung ist, um die historischen Parallelen zu erkennen, sieht eine universelle Parabel über die Korrumpierung kollektiver Ideale. Grundstrukturen von Manipulation, Ausbeutung und Betrug werden verständlich. Die Freundschaft zwischen Benjamin und Boxer überwindet mühelos Unterschiede in Körperstärke, sozialem Rang und Bildungsgrad. Kinder sehen zudem in kritischem Licht, dass Nutztiere in der Landwirtschaft leiden und ausgebeutet werden.