Die Story:
Nachdem ihr Gatte einem Berufsunfall zum Opfer fiel, muss Mrs. Brisby vier Kinder allein durchbringen. Ein Großbauprojekt bedroht ihre Existenz und das Leben ihres schwer kranken Jüngsten. Ihre einzige Unterstützung sind die stigmatisierten Überlebenden eines fehlgeschlagenen Regierungsprogramms, ein mürrischer Quacksalber, eine rabiate Nachbarin und ein geistig verwirrter Vagabund.
Was gelernt?
Vorsicht vor Big Pharma, die machen unkontrollierbare Experimente, die sie dann vertuschen und wenn dabei einige drauf gehen – Kollateralschaden. Übrigens: NIMH ist nicht bloß irgend ein Phantasiename.
Das Trauma:
Begnügen wir uns mit dem Schlimmsten, nämlich der Szene, in der Laborratten qualvollen Experimenten unterzogen werden. Kindliche Angst vor Spritzen wird danach zur ausgewachsenen Trypanophobie. Mrs. Brisbys schiere Angst um Existenzverlust ist ebenfalls beklemmend nah an der tristen Realität.
Trotzdem anschauen?
Ja. Die verschlungenen Konflikte thematisieren die drastischen, oftmals fatalen Auswirkungen, die menschliche Taten auf die Natur und ihre Bewohner haben. Die Figuren sind fast alle sogenannte Schädlinge, für die Kinder so Anteilnahme und Verständnis aufbringen können. Gleichzeitig werden brutale Vernichtungsmethoden wie Pestizide und Tierversuche treffend grausig inszeniert. Alles noch zu banal? Mrs. Brisbys Dilemma spiegelt realistische Alltagsprobleme wie Verarmung und Überforderung von Single-Eltern. Die Politik der Rattengemeinschaft mäandert zwischen Luddismus und Kant‘scher Moraltheorie.