Bildnachweis:

In Großaufnahme: Das Werk der Agnès Varda

von Levin Günther

Manchmal passt es einfach. Da macht die betagte Dame eine Dokumentation über Menschen in ihrem Alltag und schafft es, Kunst in mehrfacher Hinsicht zu inszenieren. Die Kunst, die das Publikum sieht und die, die die Menschen in der Dokumentation erfahren. Der Oscar fürs Lebenswerk war längst überfällig, auch wenn man sich sicher sein kann, dass kein Preis für Varda wertvoller ist, als die Reaktion der Menschen, die sie mit Kunst überraschen kann.

Auszug aus Smoolis Kritik:

Auf ihrer Reise durch Frankreich treffen die beiden Künstler alltägliche Menschen und inszenieren ihre Leben als Kunst. Sie schubsen quasi die Kunst in das Leben dieser Menschen und schauen, wie sich das Leben dieser Menschen verändert. Sie füllen verlassene Orte mit Leben, sie bringen Models zu ungeahnter Berühmtheit und zelebrieren ein ums andere Mal die Macht der Kunst. Jene, die für Varda in ihrem Stellenwert nur von einer einzigen Sache übertroffen wird: Den Menschen, mit der sie sie teilen kann. In Agnès war da, einer TV-Dokuserie, in der Varda Menschen auf der ganzen Welt kennenlernte, erhob sie den Zuschauer zum Gleichberechtigten mit der Regisseurin. Hier bedankt sie sich reihum bei allen Menschen, die an ihrer Kunst teilnehmen. Auch, irgendwie, bei Jean-Luc Godard, der auf ganz böse und geniale Art und Weise die Regie bei dieser Dokumentation zu übernimmt. Erst im Louvre, dann vor seinem Haus. Als langjährigen Freund bezeichnet Varda ihn, das sei höflicher gegenüber Älteren. Eine langjährige Filmemacherin ist die Varda. An Kraft, Interesse und Energie hat sie nie verloren.

Diese Seite verwendet Cookies. Akzeptieren.