Story
Der passive Oberschüler Houtarou Oreki möchte nur im Stillen sein Leben verbringen. Als er seine Mitschülerin Eru Chitanda kennenlernt, wird ihm dieser Wunsch nicht gegönnt. Denn ihre aufgeweckte Neugier bringt ihn ziemlich oft ins Grübeln. Zusammen mit ihr und seinen Mitschülern aus dem klassischen Literatur-Klub stoßen die vier Mitglieder auf einen seltsamen Vorfall, der sich vor 45 Jahren ereignete. Die Hinweise dazu finden sie in einer Geschichtssammlung mit dem Titel „Hyouka“.
Kritik
Nach der klassischen Fünf-Akt-Struktur, deren die meisten Geschichten zu Grunde liegen, befindet sich Hyouka in den letzten 5 Episoden in einer abfallenden Handlung, was den Spannungsbogen anbetrifft, die letztendlich in einer Auflösung mündet, in dem die Geschichte zu einem Ende kommt. Es gibt Anime, bei denen von Anfang an mehrere Staffeln geplant sind und die ihre erste Staffel nicht mit einer sinkenden sondern steigenden Spannung beenden, um den Weg zum Climax für die kommenden Episoden zu ebenen.
Hyouka widmet sich in den letzten Episoden einigen kulturellen Highlights wie dem Valentinstag in Japan oder dem Neujahrsfest, bei dem der sogenannte Fan-Service, sowie die wundervolle Animation des Kyoto Animation Studios im Vordergrund stehen. Damit umfasst der Anime die ersten vier Bände der gleichnamigen Buchreihe von Autor Honobu Yonezawa. Vor allem die finale Episode lässt viel Spielraum für Interpretation, bildet aber gleichzeitig einen runden Abschluss, mit einem Fokus auf Houtarou Oreki und seine Mitschülerin Eru Chitanda, welche zwar keine Charakterentwicklung durchlaufen durfte, aber in ihrer konsequenten, neugierigen Art, der Katalysator für Houtarou und seine Persönlichkeitsentwicklung war.
Mit Hyouka macht der Slice of Life-Liebhaber nichts falsch. Wer außerdem Interesse an kleineren Rätseln und Mysterien hat, darf sich über eine atmosphärische Hommage an Agatha Christie und Arthur Conan Doyle freuen.
Technischer Part
Die vierte und letzte Volume zum Anime Hyouka aus dem Hause Plaion (VÖ: 25. August 2022) schließt den Kreis und passt perfekt zu den vorherigen Volumes und dem Schuber. Durch die Produktion liegt die Hülle mit der Disc allerdings sehr eng im einzelnen Schuber und birgt die Gefahr, dass die Umverpackung beim Herausholen beschädigt werden kann. Auch die letzte Volume hat wieder ein Booklet und Artcards als Gimmick. Das scharfe und kontrastreiche Bildmaterial in 16:9 kann sich entweder in Deutsch im Format DTS-HD MA 5.1 oder auf Japanisch mit DTS-HD MA 2.0 angesehen werden. Deutsche Untertitel sind weiterhin auswählbar. Neben Trailer, dem Opening und Ending jeweils einzeln, ist als Bonusmaterial auf der Disc auch eine Bildergalerie enthalten.
Fazit
"Hyouka" bleibt sich bis zur letzten Episode treu. Es mag zwar nicht viele Überraschungen und größere, fortlaufende Handlungsstränge geben, aber in seinem Genre verdient sich der Anime nicht nur wegen seiner wundervollen Animation und der gut ausgewählten musikalischen Untermalung einen Platz. Slice of Life Fans sollten definitiv einen Blick riskieren.