Story
Der passive Oberschüler Houtarou Oreki möchte nur im Stillen sein Leben verbringen.Als er seine Mitschülerin Eru Chitanda kennenlernt, wird ihm dieser Wunsch nicht gegönnt. Denn ihre aufgeweckte Neugier bringt ihn ziemlich oft ins Grübeln.Zusammen mit ihr und seinen Mitschülern aus dem klassischen Literatur-Klub stoßen die vier Mitglieder auf einen seltsamen Vorfall, der sich vor 45 Jahren ereignete. Die Hinweise dazu finden sie in einer Geschichtssammlung mit dem Titel „Hyouka“.
Kritik
Die letzten Jahre fand ein Wandel in der deutschen Anime-Szene statt: An Stelle von Fan-Subs, längeren Wartezeiten und der Hoffnung, dass genau dieser beliebte Anime eine deutsche Übersetzung von Fans bekommt, gibt es immer mehr Streaming-Anbieter, die aktuelle Anime aus Japan zeitnah, mitunter sogar simultan zur Erstveröffentlichung in Asien, hierzulande veröffentlichen. Vor über zehn Jahren war das teils noch undenkbar. Eine Zeit, in der der Anime Hyouka, basierend auf dem Light Novel Roman von Honobu Yonezawa (Incite Mill - Jeder ist sich selbst der Nächste), mit einer Gesamtzahl von 22 Folgen erschien. 10 Jahre später erwarb nun KSM Anime die Lizenzrechte und brachte Hyouka nach Deutschland, jeweils auf DVD und Blu-Ray. Besonders schön ist dabei, dass diese Entscheidung als Community-Geschenk gilt, da sich eine Großzahl der hiesigen Anime-Fans eine Veröffentlichung des älteren Anime gewünscht haben.
Im Gegensatz zu anderen Vertretern des Mystery-Genre beschränkt sich Hyouka in den ersten sechs Folgen auf kleinere Rätsel, die meistens innerhalb einer Folge aufgeklärt werden. Dabei geht der Anime, inszeniert von Yasuhiro Takemoto (Das Verschwinden der Haruhi Suzumiya), welcher 2019 leider verstarb, bodenständig und mit einer angenehmen Leichtigkeit vor. Begleitet von einer klassischen Geräuschkulisse, die aus bekannten Werken von Komponisten besteht (Der Mondscheinsonate z.B.), ist auch der Zuschauer zum Rätseln eingeladen, bekommt hilfreiche Erklärungen der Hauptcharaktere und kann gemeinsam mit Houtarou und seinen Freunden Fälle abschließen. Dass diese natürlich realitätsnaher sind als die von Mystery-Giganten wie Detektiv Conan oder Professor Layton, ist ebenfalls erwähnenswert.
Wer noch einen weiteren Grund braucht, um eine Sichtung zu starten, sei auf die qualitativ phänomenale Animation des Studio Kyoto Animation (Free!) hingewiesen, das erst vor einiger Zeit mit Violet Evergarden Lob einheimsen konnte. Für das Drehbuch ist Shoji Gatoh (Full Metal Panic!) verantwortlich gewesen, produziert wurde der Anime unter anderem von Atsushi Itou (Lucky Star) und Hideaki Hatta (Free!). Die sechs Episoden der ersten Volume sind auf jeden Fall einen Blick wert und recht kurzweilig. Wir haben euch die erste volle Episode unten verlinkt.
Technischer Part
Fazit
"Hyouka" ist ein charmanter Slice of Life Titel, der durch seine Mystery-Elemente und der bildschönen Animation begeistern kann. Wer sich zu klassischer Musik, kleinen Detektiv-Geschichte und liebenswürdigen Charakteren mit einer Tasse Tee entspannen möchte, sollte sich den Anime zu Gemüte führen.