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Game of Thrones - Staffel 2

von Kadir Güngör

"It's your one redeeming quality. That and your cheekbones."

In der zweiten Staffel fehlt ein Ned Stark und somit auch der große Angelpunkt der eigentlichen Serie. Eben hatte der Otto-Normal-“Wo ist nochmal Winterfell?“-Zuschauer im Schwimmbecken ein Schwimmbrett in der Hand, ehe es ihm vom Autor entrissen und er fast schon hilflos zurückgelassen wird. Dem Publikum bleibt nichts anderes übrig, als sich von der Strömung treiben zu lassen. Dabei bringt es „Game of Thrones“ fertig das hilflose Publikum schon in der ersten Folge der zweiten Staffel weiterleitend aufzufangen und nicht nur eine, sondern eine ganze Palette von Beziehungspunkten anzubieten. Robb, Catelyn, Tyrion, Arya, Jaime, Jon, Daenerys und viele andere Charaktere werden zu Hauptfiguren befördert, erhalten deutlich mehr Screentime und analogisch dazu mehr Tiefgang. „Die eine, echte Hauptfigur“ gibt es jedoch weiterhin nicht. In Staffel #2 kann dafür argumentiert werden, dass Tyrion dieser Rolle am nahesten kommt. Er hat die meisten Szenen, die bemerkenswertesten Zitate und macht eine gewaltige Entwicklung in dieser Staffel durch. Nicht zu ignorieren ist der Fakt, dass „Peter Dinklage“ als erster Name im Intro aufgelistet wird und somit den Platz von „Sean Bean“ einnimmt. Dennoch war der Darsteller aus New Jersey, der für seine Performance in der zweiten Staffel, sowohl den Emmy als auch den Golden Globe gewann, nur als „Supporting Actor“ aufgelistet, da er seine Auftrittszeit mit etwa fünfzig weiteren Charakteren teilen musste und dadurch nicht ganz in die Kategorie „Hauptrolle“ fällt. Im Grunde bestätigt dies nur, dass „Game of Thrones“ keine gewöhnliche Serie ist. Dass Peter Dinklage in der Rolle des Tyrion wahrlich aufgeht, ist eindeutig und ihm ist der Spaß an der Rolle förmlich anzusehen. Während schon alleine der Charakter des „Gnoms“ mit seiner spitzen Zunge, seinem Humor und seiner Intelligenz in den Büchern jede Szene stiehlt und alle bis zur Sprachlosigkeit argumentiert, sind es die exzellenten Nuancen und das grandiose Schauspiel von Peter Dinklage (v.a. seine Szenen mit Lena Headey sind einfach nur köstlich), die mit dieser Figur so perfekt harmonieren. Besser hätte man diese Rolle nicht besetzen können.

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