Bildnachweis: YouTube: "Robert Hofmann"

Filmkritiker im Gespräch (Folge 2): Robert Hofmann und die gemeinschaftliche Filmrezeption

von Maximilian Knade

Ich habe zuletzt Wolfgang M. Schmitt (Die Filmanalyse) interviewt und mit ihm über die ideologiekritische Filmkritik gesprochen. Was hältst Du von dieser Herangehensweise,  davon einen Film in gewisser Weise durch eine theoretische Brille zu sehen und warum hast Du dich für eine andere Herangehensweise entschieden?

Ich glaube das kann man machen, wenn man wissenschaftlich arbeitet. An einer Universität würde das wahrscheinlich Sinn machen, oder wenn man irgendjemanden etwas lehren will, aber Film bleibt halt etwas Emotionales und ist eine emotionale Erfahrung. Für manche Filme kann man das vielleicht machen, die jetzt zum Beispiel durch eine besondere Kameraarbeit oder Erzählstruktur glänzen. Einen Film von Christopher Nolan zum Beispiel wissenschaftlich zu betrachten macht vielleicht Sinn. Fack Ju Göhte 2 oder 3 wohl weniger. Auch hier ist die Filmwelt zu unterschiedlich, als dass man sie über einen strategischen Kamm scheren könnte, um zu ermitteln ob ein Film gut oder schlecht ist. Das funktioniert nicht und wird auch dem Charakter und der Intention des Films nicht gerecht. Ich bin da wohl einfach anders.

Spielt das Ideologische bei Dir insofern eine Rolle, dass Du einen Film auf einer solchen Ebene schon einmal so widerlich fandest, dass Du rückwirkend den ganzen Film verurteilen musst?

Ich finde Filme generell nicht widerlich oder ekelhaft, weil ich weiß das hinter Filmen, selbst wenn sie nicht gelungen sind, sehr viel Schweiß, sehr viele Ideen und eine Arbeit von manchmal Jahren steht. Das ist etwas, was man prinzipiell respektieren und honorieren sollte. Aber es gibt eben Filme wie Emoji-Movie, der ja praktisch als Essenz hat, das Jugendliche nicht mehr ohne Handy miteinander kommunizieren können. Der Film sagt aus, dass die Menschen durch die Digitalisierung nicht mehr miteinander reden, was ich für eine falsche Aussage halte. Emoji- Movie war da echt schwierig, was die Aussage anbelangt.

Wo soll es mit Deinem Kanal hingehen? Hast Du Pläne für die Zukunft oder siehst Du irgendwelche Änderungen vor?

Um die technische Abteilung kümmert sich meine Assistentin, die da immer wieder Kleinigkeiten in den Post- Effects verändert. Seit kurzem gibt es beispielsweise wenn Schauspieler genannt werden so coole Animationen, die da herumlaufen. Alles wird ein wenig angepasst und verändert, dass es ein wenig bewegter und moderner erscheint. Inhaltlich möchte ich glaube ich nichts verändern. Erstens mögen Menschen Veränderungen nicht, was aber kein Grund sein sollte, nichts zu verändern. Und zweitens haben über die Jahre viele Zuschauer die Erfahrung gemacht, dass sie sich darauf verlassen können, was ich sage. Und letztlich bleibt ja nur eine Frage: Soll ich das Geld und die Zeit investieren, um einen Film zu sehen? Und da sind sie es wahrscheinlich einfach gewohnt, das Handy beim Kochen zur Seite zu legen und mir einfach zuzuhören, was ich zu dem Film zu sagen habe und dann zu überlegen, ob sie sich den Film anschauen sollten oder nicht.

Also inhaltlich sehe ich soweit keine Änderungen vor, außer dass ich vielleicht noch ein wenig die Konzepte vertiefen möchte, die hinter die Kulissen schauen wie zum Beispiel mein Format „Hinter dem Mikrofon“.

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