Wir kennen die Geschichte, wir kennen die bisherigen eindringlichen Verfilmungen. Nun erwartet uns mit „Das Tagebuch der Anne Frank“ eine Neuverfilmung, die erneut die Schrecken auf die Leinwand bringen will. Für unseren Autoren Levin ist dies aber ein gescheitertes Projekt. Er vergab nur 4 von 10 möglichen Punkten:
[…] Stattdessen ist der Film eher daran interessiert, auf plakativste Art Mitgefühl zu schinden. Dass dem Zuschauer die Figurenkonstellationen bereits vor dem Sehen des Films glasklar sind, scheint keiner der Beteiligten zu wissen. Deshalb muss man Zeuge von Momenten werden, in denen Hitlerjungen sie grundlos als „Judenschlampe“ bezeichnen. Diese Szenen der widerlichen Entmenschlichung sind das eine Extrem, das andere hingegen tritt viel häufiger auf; Einstellungen, in denen Anne mit großen verweinten Kulleraugen direkt in die Kamera guckt. Was will der Film einem da beweisen? Dass die Nazis doof und Anne Frank ein unschuldiges junges Mädchen war? Sonstigen Mehrwert haben diese Szenen nicht. […]