Bildnachweis: © Pidax | Szene aus "Schonungslos"

Die dunkle Seite des Kinos – Unvergessliche Klassiker des Film Noir – Kritik

von Andy Mieland

Schonungslos (1959)

Ohne dass sie voneinander wissen, führt das Schicksal Jessica Warren (Merle Oberon, Berlin Express) und Dave Barrett (Lex Barker, Winnetou) zusammen. Der Wirbel verschiedener Situationen wie Fahrerflucht, Autodiebstahl und ein kaltblütiger Mord bringt Barrett, den Miteigentümer einer Hunderennbahn, zu Unrecht unter Mordverdacht. Ein hinterhältiges Komplott gegen ihn. Bald befindet er sich in scheinbar auswegloser Situation und wird gnadenlos gejagt ...

Schonungslos beginnt stark und lässt zum Ende hin immer mehr nach, um mit dem finalen Akt dann letztendlich zu enttäuschen. Der ewige Old Shatterhand Lex Barker als Hunderennbahnbesitzer, der seine Unschuld beweisen will, gibt eine gute Figur ab, genauso wie Merle Oberon, dennoch können sie den Spannungsabfall nicht verhindern. Die Zwickmühle, in der Barrett steckt, hat sehr viel Potenzial, denn wenn er die Unschuld in einem Mordfall beweist, überführt er sich einer anderen Straftat, die er nicht begangen hat. Doch statt dies konsequent weiterzuführen, enttäuscht der Film mit einer Liebesbeziehung, die wie aus dem Nichts zwischen Barrett und Warren entsteht und sich bis zum Ende durchzieht.

Sprachen: Deutsch/ Englisch


Lautlos wie die Nacht (1963)

Charles (Jean Gabin, Ein Affe im Winter) ist um die sechzig und gerade aus dem Knast entlassen worden. Anstatt nun an der Seite seiner Frau einen ruhigen Lebensabend zu verbringen, plant er einen letzten großen Coup, mit dem er seine Gaunerkarriere beenden will. Sein Kumpel Mario (Henri Virlogeux, Laster und Tugend) erzählt ihm vom Palm-Beach-Casino in Cannes, von dem er alle Lagepläne hat. Charles will die Spielbank ausrauben. Doch sein Partner Mario ist zu alt und schwach dafür. Deshalb engagiert er den Mitzwanziger Francis (Alain Delon, Der Swimmingpool), seinen ehemaligen Zellengenossen.

Ohne Frage ist Lautlos wie die Nacht ein absolut sehenswerter und durchweg spannender Film mit den grandios aufspielenden Darstellern Alain Delon und Jean Gabin. Der Film ist allerdings eindeutig ein Heist-Movie und kein Film noir, weshalb man sich fragen darf, warum er in der Film noir-Box enthalten ist. Dennoch kann man für den Film dankbar sein, insbesondere, wenn man Freude an der Ocean's-Reihe und ähnlichen Filmen hat. Absolute Hochspannung ist hier dank des clever inszenierten Coups garantiert.

Sprachen: Deutsch/ Französisch

Technische Besonderheiten: Die Bildqualität ist altersangemessen. Der Ton macht aber auf der getesteten Disc Probleme, denn in der deutschen Synchronfassung sind Bild und Tonspur nicht synchron, weshalb der Ton über große Strecken des Films stets etwas zu früh abgespielt wird. Da es keine deutschen Untertitel gibt, ist der Wechsel in die Originalsprache nur denjenigen zu empfehlen, die dem Französischen mächtig sind.

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