Nachdem ihr preisgekröntes Erstlingswerk den libanesischen Bürgerkrieg in den Fokus rückte, widmet sich Myriam El Hajj der anhaltenden Krise ihres Heimatlandes. Ihre tagebuchartigen Berichte verfolgen über mehrere Jahre hinweg nicht nur die Entwicklung der wachsenden Protestbewegung, sondern drei Menschen, die sie begleiten: an der Spitze, mittendrin oder am Rand. Die gesplitterte Perspektive erweitert psychologisch und soziologisch den Blick auf die menschlichen Einzelschicksale hinter politischen Positionen und erinnert an eine Vergangenheit, die der Zukunft bedrückend ähnelt.