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Der Noob Guide - Anime

von Kadir Güngör

Episoden: Kinofilm (81 Minuten)

Animationsstudio: Madhouse

Regisseur: Satoshi Kon

Erscheinungsjahr: 1997 

FSK: 16

Genre: Psychothriller, Drama, Krimi


Perfect Blue wird dir gefallen, wenn dir folgendes gefällt:

Black Swan, Psycho, Vertigo, The Shining, Memento, Fight Club, The Game, Shutter Island, Kap der Angst, Der Maschinist, eXistenZ, Videodrome, Vanilla Sky


Synopsis: Die junge Popsängerin Mima Kirigoe ist Mitglied der Girlgroup CHAM, die zwar eine treue Fanbase hat, aber eher mäßig erfolgreich ist. Aus diesem Grund verlässt Mima die Band und versucht stattdessen, eine Solo-Karriere im Filmgeschäft zu starten. Ihr Agent Tadokoro verschafft ihr eine zunächst kleine Nebenrolle in einer Krimiserie und überzeugt den Produzenten davon, die Rolle auszubauen. Nachdem CHAM nach Mimas Ausstieg endlich ihren großen Durchbruch feiern, ist Mima fest entschlossen Fuß im Filmgeschäft zu fassen, damit ihr Wechsel nicht umsonst gewesen ist. Sie dreht sexuell anzügliche Szenen und lässt sich nackt ablichten um dem Teenie-Popstar-Image zu entfliehen. Das Filmen einer Vergewaltigungsszene scheint die 21-jährige Schauspielerin zu traumatisieren und ihr gelingt es immer weniger die Realität von ihrer Rolle zu unterscheiden. Als auch noch ein Doppelgänger auf den Plan tritt, der im Internet angibt Mima zu sein und sie von einem Stalker verfolgt wird, wird Mima immer mehr psychisch labil und verliert ihren Realitätssinn.


Wieso Perfect Blue?

Satoshi Kon wandelt mit „Perfect Blue“ gekonnt auf einer Linie zwischen Hitchcock und Kubrick und weißt Elemente des klassischen Thrillers auf, die immer mehr zu einer Psychostudie über Identität, Realität und Wahnsinn ausartet. „Perfect Blue“ weiß nicht nur aufgrund seines sehr „Hitchcock“-ischen Plots zu überzeugen, sondern zeigt die dreckigen Seiten des Stardoms auf. Ebenso dargestellt wird wie weit fanatische Fans gehen können und verleiht somit nicht nur der Protagonistin Tiefe und Menschlichkeit, sondern gewährt auch einen Blick hinter die Fassaden realer Pop-Ikonen von heute, die mit solch einem Medienrummel leben müssen. "Perfect Blue" besitzt eine Inszenierung, die unweigerlich an den Stil von Darren Aronofsky erinnert. Dass Aronofsky sich bei der Inszenierung seiner Filme von „Perfect Blue“ (und generell allen Filmen des Regisseurs Satoshi Kon) hat inspirieren lassen, ist in jeder Sekunde von „Perfect Blue“ mehr als offensichtlich. Es heißt Aronofsky habe die Filmrechte von „Perfect Blue“ gekauft, nur um die berühmte Badewannen-Szenne aus „Requiem for a Dream“ drehen zu können, die eine 1-zu-1-Kopie einer Szene aus diesem Psychothriller darstellt. Auch sind unzählige Szenen aus „Black Swan“ und Christopher Nolans „Memento“ und „Inception“ gedenkend der Werke von Satoshi Kon. „Perfect Blue“ ist Kons Debutfilm, doch zeichnet sich bereits hier sein markanter Stil ab. Der fließende und unsichtbare Übergang zwischen Realität und Träumen, Illusionen und Wahnvorstellungen sind das große Markenzeichen des mittlerweile leider verstorbenen Regisseurs gewesen, der v.a. von dem Medium des Zeichentricks enorm profitierte. So schnitt Kon seine Filme auf eine einzigartige Art und Weise, die nur im Medium des Zeichentricks funktionierte und für den Realfilm schlicht und einfach zu schnell fürs Auge ist. Diesen einzigartigen, visionären Stil kann man in „Perfect Blue“ bereits erkennen, doch perfektionierte Kon diese Handschrift erst in seinen späteren Werken „Tokyo Godfathers“ und insbesondere im Animations-Mindfuck „Paprika“ aus dem Jahr 2006. Dazu besitzt „Perfect Blue“ einen sehr realitätsnahen Zeichenstil und lebensechte Charaktermodelle, auf die großen anime-typischen Glubsch-Augen wird hier bewusst verzichtet. 


Wie gucken?

Die japanische Synchronisation habe ich nicht gesehen, doch war dies auch nicht nötig, da die deutsche äußerst professionell und hochwertig ausfällt. „Perfect Blue“ stammt aus dem Jahr 1997 und gilt als Klassiker, der schon mehrfach auf diversen deutschen Sendern, wie arte, Tele 5, 3sat und ARD zu sehen war und immer wieder läuft. Falls ihr „Perfect Blue“ also mal im Fernsehen erwischen solltet, riskiert einen Blick.

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