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Der Moviebreak-Adventskalender

von Tobias Kiwitt

Ein prasselndes Kaminfeuer, das behagliche Wärme ausstrahlt. Schnee vor dem Fenster, die Liebsten um einen herum. Was könnte es Besseres geben um die Festtagsstimmung aufzubauen? Die passenden Filme natürlich! Wir haben uns durch das reichhaltige Angebot gegraben, um euch eine kleine Auswahl bekannter und weniger bekannter, auf jeden Fall aber der zehn absolut besten Weihnachtsfilme zu präsentieren!


10. Loriot – Weihnachten bei Hoppenstedts (1978)

Irgendwelche Mogeleien und prinzipielle Verstöße haben wir bei Moviebreak-Listen ja eigentlich immer, schon allein um den tendenziell passiven Leser in Empörung zu versetzen und hitzige Diskussionen zu entfachen. Damit das Soll gleich erfüllt ist, landet auf Platz 10 eben kein Film, sondern der klassische Loriot-Sketch „Weihnachten bei Hoppenstedts“. Mit undankbaren und stänkernden Familienmitgliedern, miesen Geschenken, omnipräsentem Verpackungsmüll, zwangsverordnetem Gemütlichkeitsprogramm und einer kleinen Kernschmelze illustriert der Sketch nach über 35 Jahren immer noch alles was man am bürgerlichen Weihnachten hingebungsvoll hassen kann. „Früher war mehr Lametta!“ Für Leute mit Nachholbedarf gibt es den ganzen Sketch auf Youtube.





  1. Gremlins – Kleine Monster (Gremlins – 1984)

Große Geschenke bringen auch große Verantwortung! Umso mehr, wenn es sich um ein Lebewesen handelt. Umso mehr, wenn es ein kleines pelziges Zauberwesen ist, dass man unter keinen Umständen mit Wasser oder Sonnenlicht in Berührung bringen und auf absolut gar keinen Fall nach Mitternacht füttern darf. Dann werden die Biester nämlich ungemütlich und zerlegen schonmal eine Kleinstadt. Kinderhasser könnten bei dem essentiellen 80er-Film über bekloppte kleine Ekel, die alles in Schutt und Asche legen,unliebsame Verwandte wiedererkennen. Wenn man sich da nicht auf die Familienzusammenkunft freut!


  1. Tödliche Weihnachten (The Long Kiss Goodnight – 1996)

Wer„Stirb langsam“ schon zu oft gesehen hat, aber trotzdem keinen Bock auf sentimentalen Kitsch oder billigsten Splatter hat, dem sei als Actionfilm für die Festtage „Tödliche Weihnachten“ empfohlen. Hinter dem entsetzlichen deutschen Titel verbirgt sich nämlich einer der besten Actiofilme aus der Feder von Shane Black („Iron Man 3“, „Kiss Kiss BangBang“„Lethal Weapon“). Die an Amnesie leidende Hausfrau und Mutter Samantha Caine (Geena Davis) erleidet einen Unfall, was Bruchstücke ihrer alten Erinnerung wieder zur Oberfläche bringt, die allerdings extrem gewalttätig sind. Als sich dann noch Killer an ihre Ferse heften,muss Samantha mit der Hilfe des heruntergekommenen Privatdetektivs Mitch (Samuel L. Jackson in motherfucking Höchstform) das Rätsel ihrer Vergangenheit lösen, bevor es zu spät ist. Achja, an Weihnachten spielt das auch noch alles.


  1. Die gestohlenen Weihnachtsgeschenke (How the Grinch stole Christmas – 1966)

Hierzulande sind die Reimgeschichten von Dr. Seuss kaum bekannt, aber im US-amerikanischen Raum zählen sie ebenso zum absoluten Grundkanon der Kinderliteratur wie bei uns die Abenteuer von Jim Knopf und Lukas dem Lokomotivführer. Dementsprechend sollte es kaum verwundern, dass eine der frühesten und am nachhaltig erfolgreichsten Verfilmungen nicht nur immer nochregelmäßig ausgestrahlt wird, sonder auch vielfach in Filmen zitiert wird. Klar, die Story ist denkbar einfach, die Tricktechnik schon längst überholt und auch da werden ein paar Zeichnungen gerne mehrfach verwendet. Andererseits wird der Originaltext von Boris Karloff gelesen, die heitere Stimmung wird in den nur 25 Minuten Laufzeit bestens aufgebaut und außerdem hat der Grinch auch einen sehr, sehr knuffigen Hund.


  1. Das Wunder von Manhattan (Miracle on 34th Street – 1994)

Ja, ein bisschen Kitsch muss schon sein, zu einem Fest, bei dem sich alle lieb haben und Glitzerquatsch aufhängen, um die Nachbarschaft großflächig auszuleuchten. Was wäre da besser, als ein Film in dem es um den Glauben an den Weihnachtsmann geht? Dieser Glaube wird natürlich nicht nur bewahrt, sondern sogar vor den fiesen Erwachsenen im Gerichtssaal bestätigt und die wichtigsten Wünsche armer Waisenkinder werden nebenbei auch noch erfüllt. Eine volle Ladung Sentimentalität!


  1. Kevin - allein zuhaus (Home Alone 1990)

Was passiert, wenn ein Zehnjährigervon seiner Familie vergessen wird und über Weihnachten allein zuhause ist? Wer denkt, dass der Kleine mit einem Arsenal verrückter Fallen zwei Einbrecher halb zu Tode foltert, liegt erstaunlicherweise richtig. Die warmherzige Slapstick-Komödie passt nicht nur gut zu den Feiertagen, sondern erinnert einen mit Matchbox-Autos, Videorekordern und so weiter, auch daran, wie es in den 90ern so war.


  1. Das Leben des Brian (Life of Brian– 1979)

Das Leben Jesu ist auch in den heutigen Zeiten noch zentraler Bestandteil des Weihnachtsfestes, da macht es Sinn, zum Fest der Besinnlichkeit auch einen Film über den Schreiner aus dem Mittleren Osten zu sehen. Anstatt sich aber beispielsweise einen zweistündigen Snuff-Film auf Aramäisch anzusehen, nimmt man dann vielleicht doch lieber mit Brian vorlieb. Die Komödie ist eine der größten Klassiker der britischenKomiker-Truppe Monty Python (und auf jeden Fall der mit demkohärentesten Drehbuch). Es geht zwar genau genommen gar nicht um Jesus, sondern eher um einen seiner unglücklichen Zeitgenossen, aber zu einigen Punkten haben sie ein recht ähnliches Leben geführt: Krippenspiel, Kreuzigung und vieles mehr!. Dabei lernt man auch wichtige Dinge über das Schenken und beschenkt werden. Unter anderem: „Geschenkt ist geschenkt! Wiederholen ist gestohlen!“



  1. Stirb langsam (Die Hard – 1988)

Auf dieser Liste unvermeidlich ist natürlich der männlichste aller Weihnachtsfilme, den man auch unmöglich nicht in den Top 3 platzieren kann. Der Überlebenskampf von John McLane gegen ein Hochhaus voller Terroristen ist Legende.Wenn man ihn heute auch als einen der geradlinigsten und reinsten Actionfilme überhaupt kennt, so hat er damals recht hohe Wellen geschlagen: John McLane war der erste große Actionheld, der keine hühnenhafte unzerstörbare Kampfmaschine dargestellt hat, sondern einen zynischen, versoffenen Alltagsverlierer. Wunden und Schmutzwerden nicht nach wenigen Minuten einfach abgeschüttelt, sondern bleiben bei ihm und treiben ihn an den Rand des Zusammenbuchs. "Stirb langsam" ist nicht nur ein toller Weihnachtsfilm, sondern auch ein kleines Stück Filmgeschichte.




  1. Ist das Leben nicht schön? (It's a wonderful life – 1946)

Die schönste Zeit des Jahres ist nicht für alle das reine Glück und kann sogar Zeit extremer Traurigkeit sein. So auch für George Bailey, der nach einer Reihe von Fehlschlägen und verpassten Gelegenheiten am Rande des Ruins steht und sich das Leben nehmen möchte. Doch dann erscheint ihm ein Engel, der ihm die Folgen dieser Tat aufzeigt. „It´s a wonderful life“ ist ein Klassiker des Weihnachtsfilms, der auf humorvolle Art und Weise und mit einer guten Story, Hoffnung verbreitet und zeigt, dass es vor dem Morgengrauen immer am Finstersten ist. Gerade zur Zeit der kurzenTage und langen Nächte ist das doch Balsam für die Seele.


1. Die Muppets Weihnachtsgeschichte (The Muppets Christmas Carrol – 1992)

Einem einzigen Filmen, auf welchen Listen auch immer, den ersten Platz einzuräumen ist schwierig bis unmöglich. Nicht in diesem Fall! „Die Muppets Weihnachtsgeschichte“ist unbestreitbar und mit Abstand mein absolut liebster Weihnachtsfilm. „Aber Sören, das ist doch ein total subjektives Urteil!“, sagt ihr jetzt zu eurem Bildschirm, weil ihr vielleicht nicht versteht wie textbasierte Kommunikation funktioniert. Stimmt schon, ich hab da kein ganz objektives Auge, besonders weil ich mir den Film mindestens einmal pro Jahr zur Vorweihnachtszeit anschaue. Meistens nerve ich noch andere Leute, bis sie den Film mit mir zusammen sehen.Das ist einfach so 'ne Tradition. Aber die hat ein stabiles Fundament: „Die Muppets Weihnachtsgeschichte“ basiert nicht nur auf der populärsten und am öftesten adaptierten Weihnachtsgeschichte überhaupt, sondern macht ihren Job dabei auch noch richtig gut (ja,sogar besser als die Version mit Bill Murray). Michael Caine in der (menschlichen) Hauptrolle, viel Witz mit drolligen Muppets, eine schmale, aber gelungene Gradwanderung zwischen hartem Kitsch und herzerwärmenden Weihnachtsgefühlen und nicht zuletzt Gesangsnummern, die sogar einem passionierten Musical-Hasser wie mir gefallen. Da kann selbst der letzte Griesgram und Weihnachtsmiesepeter nicht mehr „Humbug“ sagen.



Und um am Gewinnspiel teilzunehmen, beantwortet folgende Frage in einem Kommentar: Was sagt ihr zu Sörens Liste und wie sähe eure Weihnachtsfilm-Top 10 aus?

Teilnahme: Zum Gewinnspiel

Autor: Sören Jonsson

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