Was ist das Schönste an Weihnachten? Keine Ahnung, aber das Unschönste ist die Fehde mit der Verwandtschaft. Über die Jahre entwickelt diese Tradition das Spannungspotenzial einer Bravo-Foto-Hate-Story. Ist die um ein Kapitel reicher, darf man erleichtert aufatmen, wenn das einzige Opfer der Tierleichnam auf der Festtafel blieb. Hader gehört zu Heiligabend wie verkohlte Plätzchen, Glühweinkater und Christbaumkugelscherben. Der passende Stimmungsheber ist da der Anblick anderer Familien bei der Implosion.
Battle Royal! In der starbesetzten Theaterverfilmung sind Worte die Waffen, mit denen sich Henry II., Elenaor von Aquitaine und beider Anhang verwunden. Dabei ist doch Weihnachten! Doch in der von Intrigen und Verrat zerrissenen Sippe kommt keine Kuschelstimmung auf. Dafür glänzt Anthony Hopkins in seiner ersten größeren Rolle als Richard Löwenherz (ja, der aus Robin Hood).
Die Adaption der gleichnamigen Episode aus James Joyces „Dubliners“ spielt an Epiphanias, dessen Feierlichkeiten zur späten Winternachtstunde weihnachtlich anmuten. Wehmut, unerfüllte Sehnsucht und Bitterkeit überschatten die fröhliche Familien- und Freundschaftsfeier in John Hustons elegischem Film, der sein letzter wurde.
Wovon kann man zu Weihnachten nie genug haben? Billigen Möbelhaus-Glögg, okay, aber wovon noch? Katherine Hepburn. Und apropos Fusel: der ist noch das Respektabelste der Laster, denen der kaputte Klan der Eugene-O'Neill-Verfilmung anhängt. Dass unter all den Gemeinheiten noch aufrichtige Zuneigung verschüttet liegt, macht die Auseinandersetzungen noch besser – jedenfalls für das Filmpublikum.
Vom Christkind kein neues iPhone bekommen? Die jungen Eltern in Ken Loachs Fernsehspiel haben mit härteren materiellen Problemen zu kämpfen. Das dokumentarisch-nüchterne Drama ist fiktiv, die darin angeprangerten gesellschaftlichen Probleme jedoch sind auch nach über 50 Jahren deprimierend aktuell. Das Sozialamt gibt der Titelfigur und ihrer bedürftigen Familie nicht, es nimmt ihnen: erst die Würde und zuletzt einander.
Christmas Evil (OT: You better watch out)
John Waters Lieblingsweihnachtsfilm. 'Nuff said! Na gut, so viel noch: Erwachsene, die in Spielzeug- oder gar Schokoladenfabriken, arbeiten sind total creepy. Einer von erster Sorte führt Buch darüber, welche Kinder brav waren und welche nicht. Wer in den Augen des soziopathischen Santa Claus nicht ausreichend festlich gestimmt ist, kommt mit auf die „Ungezogen“-Liste.
Heute Frage: Was bringt euch so richtig raus aus der Feiertags- und Weihnachtsstimmung? Was sind so richtige Stimmungskiller?