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Der Moviebreak-Adventskalender 2017

von Thomas Repenning

Kurz bevor sich mit 2017 ein, im Gegensatz zum Vorjahr, äußerst erfolgreiches Filmjahr dem Ende neigt, ist es natürlich Gang und Gäbe, einen erwartungsfreudigen Blick in die Zukunft zu richten. Was erwartet uns 2018? Oder anders gesagt: Auf welche Filme dürfen wir uns besonders freuen? Nun, bei all den Namen und vielversprechenden Projekten, die uns das nächste Jahr vorstellen wird, ist es gar nicht so leicht gefallen, eine angemessene Top 10 zusammenzustellen. Dennoch, viel Spaß mit unserer Auswahl!

Der seidene Faden (Kinostart: 01. Februar 2018)

Ein neuer Film von besten Regisseur unserer Zeit. Die Vorfreude ist selbstverständlich vorprogrammiert, vor allem, weil Paul Thomas Anderson bisher noch nie daneben gegriffen hat. Dazu darf man sich hier auch noch an Gigant  Daniel Day-Lewis' Abschiedsvorstellung ergötzen.

Darum geht’s: Der Film erzählt vom Modeschöpfer Reynolds Woodcock, der im London der frühen 1950er Jahre lebt und arbeitet. In seinem Haus gehen Frauen ein und aus, doch mit der jungen Alma findet er endlich die Muse, die er immer wollte. Doch das Glück bringt Probleme mit sich.

The House that Jack Built (Kinostart: Unbekannt)

Lars von Trier haut wieder einen raus. Wohin geht die weitere Reise des dänischen Meisterregisseurs, der längst zu den Aushängeschildern des europäischen Arthaus-Kinos aufgestiegen ist? Dieses Mal darf sich Matt Dillon unter der Ägide des Enfant terrible in der Hauptrolle bewiesen.

Darum geht’s: Jack ist hochintelligent, hat aber auch das unbändige Verlangen, zu morden. The House That Jack Built begleitet den Mann über 12 Jahre hinweg, in denen er anderen Menschen immer wieder das Leben nimmt und sich mehr und mehr zu einem wahren Serienkiller entwickelt.

Nach einer wahren Geschichte (Kinostart: 10. Mai 2018)

Cineastischer Orgasmus: Roman Polanski verfilmt ein von Olivier Assayas verfasstes Drehbuch. Kreisch. Klingt nach einem Jahrhundertwerk. Und auch wenn die bisherigen Kritiken etwas anderes verlauten ist, so ist die Vorfreude ob dieser beiden Namen immens.

Darum geht’s: Die einem Roman vorausgestellte Phrase "Nach einer wahren Geschichte", kann den Buchverkauf häufig enorm ankurbeln. Trotzdem macht eine französische Autorin, die gerade ihr neues Buch herausgebracht hat, im Moment eine schwierige Zeit durch. Erschwert wird ihr Leben zusätzlich, als eine Leserin ihres jüngsten Werkes eine geradezu obsessive Bewunderung ihr gegenüber an den Tag legt.

Lady Bird (Kinostart: 19. April 2018)

Die Kritiken überschlagen sich ja bereits, sprechen von einem der besten Filme der letzten Jahre. Der erste Trailer lässt auch Großes erahnen: Nämlich endlich wieder einen Coming-of-Age-Film, der sich aus der drögen Komfortzone obligatorischer Sundance-Manierismen herauswagt.

Darum geht’s: Christine McPherson ist künstlerisch veranlagt, wächst allerdings im Schatten ihrer Mutter Marion auf. Die junge Anarchistin, die sich selbst den Namen Lady Bird gegeben hat, wohnt mit ihrer Familie in Kalifornien, würde aber viel lieber an der Ostküste der USA leben, die sie für kulturell wesentlich ansprechender hält. Deshalb sucht sie einen Ausweg, um aus ihrer nordkalifornischen Heimatstadt Sacramento herauszukommen.

Call Me By Your Name (Kinostart: 01. März 2018)

Nachdem James Ivory die Regie an den Italiener Luca Guadagnino abgeben mussten, der bereits unlängst mit A Bigger Splash eine künstlerische Duftmarke setzen konnte, hat sich Call Me By Your Name in Windeseile zum Liebling der Kritiker heraufgeschwungen. Wenn sich die ersten bewegten Bilder bewahrheiten sollten, war der Sommer auf der Kinoleinwand lange nicht mehr so knisternd.

Darum geht’s: Elio Perlman verbringt den Sommer im Haus seiner Eltern und im Norden Italiens. Neben dem Hören von Musik, dem Lesen von Büchern und der gelegentlichen Abkühlung im Wasser gibt es hier allerdings nicht viel zu tun und so bestimmt häufig Langeweile den Tag des 17-Jährigen. Das ändert sich, als ein weiterer Sommergast sich in der Villa einquartiert: Oliver ist der neue amerikanische Assistent von Mr. Perlman, der genau wie Elios Familie jüdische Wurzeln hat. Charmant und selbstbewusst sucht Oliver den Kontakt zu Elio, der dem ein paar Jahre älteren Mann anfangs jedoch eher abweisend begegnet. Nur langsam beginnt in den darauffolgenden Tagen.

Avengers 3: Infinity War (Kinostart: 26. April 2018)

Anthony & Joe Russo übernehmen nun auch bei den Avengers das Regie-Zepter und schüren die Erwartungen noch und nöcher. Der größte Blockbuster aller Zeiten wird uns hier versprochen – und das nicht nur bezüglich des Budgets. Ultimativ muss es sein. Natürlich kann man diesem ersten Teil des Infinity War nur mit Spannungen entgegenfiebern.

Darum geht’s: Während die Avengers immer wieder damit beschäftigt waren, die Welt vor Gefahren zu beschützen, mit denen ein einzelner Held alleine nicht fertig wird, ahnten sie nicht, dass im Schatten des Alls jemand die Strippen zog. Doch nun tritt dieser intergalaktische Despot ans Licht: Thanos hat das Ziel, alle sechs Infinity-Steinen zu sammeln. Diese Artefakte würden ihm unglaubliche Macht verleihen und die Realität nachhaltig verändern. Iron, Captain America, Thor und ihre Mitstreiter müssen erkennen, dass alles, wofür sie bislang gekämpft haben, in Gefahr ist. Das Schicksal der Erde hängt davon ab, dass sie sich trotz aller Differenzen und auch ausgetragener Kämpfe nicht nur noch einmal zusammenraufen, sondern auch neue Verbündete finden – etwa die Guardians Of The Galaxy um Star-Lord, Gamora und Drax…

The Disaster Artist (Kinostart: 01. Februar 2018)

The Room genießt Kult-, nein, Klassikerstatus. Die Hintergrundgeschichte ist nicht weniger legendär. Kein Wunder, dass sich irgendwann jemand finden sollte, der dieser eine filmische Entsprechung maßschneidert. Schön, dass es in diesem Fall der unverschämt begabte James Franco sein wird.

Darum geht’s: Tommy Wiseau wird bald zu The Disaster Artist werden. Nur weiß er das noch nicht, als er Anfang der 2000er Jahre beschließt, aus seinem erfolglosen Theaterstück und nie als Buch veröffentlichtem Werk The Room einen Film zu machen. Während die Produktionskosten immer weiter in die Höhe wachsen, hält Wiseau an seiner Idee fest, The Room gleichzeitig in zwei Formaten zu drehen: als HD-Video und im 35-mm-Format. Doch der Erfolg seines Film bleibt auf katastrophale Weise aus, als The Room 2003 endlich ins Kino kommt.

A Beautiful Day (Kinostart: 26. April 2018)

We Need to Talk About Kevin dürfte all den Menschen, die ihn gesehen haben, immer noch im Kopf herumspuken. Was für ein unangenehmes Bravourstück. Nun legt Lynne Ramsay mit A Beautiful Day nach und hat sich für die Hauptrolle den besten Schauspieler unserer Zeit gesichert: Joaquin Phoenix. Hype is real.

Darum geht’s: Der ehemalige Marinesoldat Joe arbeitet jetzt als Auftragskiller und hat im Laufe seiner Karriere mehr als genug Leichen gesehen. Mit dem Töten verdient er seinen Lebensunterhalt, wobei es je nach Verlangen seiner Auftraggeber auch schon mal mit brutaler Gewalt zur Tat schreiten kann. Als er Nina, die Tochter eines New Yorker Politikers, aus einem Bordell von Menschenhändlern befreien soll, wird er im Zuge dieses Auftrags in ein undurchsichtiges Netz aus Intrigen und Korruption gezogen, das bald auch seine eigene Existenz bedroht. Doch Joe begibt sich auf einen blutigen Rachefeldzug, in der Hoffnung, dass am Ende des Weges vielleicht sogar für ihn so etwas wie Vergebung oder ein Ausweg aus seinem düsteren Alltag herausspringt.

The Death and Life of John F. Donovan (Kinostart: Unbekannt)

Hechel. Xavier Dolan liefert sein englischsprachiges Debüt ab. Das kann, wie uns die Vergangenheit bewiesen hat, natürlich auch deftig in die Hose gehen, aber wenn Dolan uns etwas gelehrt hat, dann, dass all die Lobeshymnen, mit denen er seit jeher bedacht wird, zutreffen sind. Mach's noch einmal, Xavi.

Darum geht’s: Jahre zuvor hat ein Jugendlicher Briefe an John F. Donovan (Kit Harington), einen US-amerikanischen Fernsehstar, geschrieben, doch sein Idol ist inzwischen verstorben. Zehn Jahre nach dessen Tod widmet sich der Fan von damals diesen Briefen und lässt die Ereignisse Revue passieren. Er beginnt nun langsam zu verstehen, was es wirklich bedeutet, berühmt zu sein. Denn das Filmbusiness mit all seinem Glamour und seinen vielen Widersprüchen lässt ihn nachdenklich werden und auch zunehmend an sich selbst zweifeln.

The Shape of Water (Kinostart: 15. Februar 2018)

Mit seinem neuen Film begrüßt uns der zuletzt etwas gescholtene Guillermo del Toro mit einer etwas anderen Liebes-, aber für ihn ganz typischen Außenseitergeschichte. Romanze und Märchen reichen sich hier die Kusshand. Hoffen wir endlich wieder auf eine Perle von del Toro, denn sich von diesem Flüstern des Wasser enttäuschen zu lassen, wäre äußerst unschön.

Darum geht’s: Wir schreiben das Jahr 1963, das Jahr, in dem der "Heiße Draht" zwischen den USA und der Sowjetunion eingerichtet werden sollte. Die einsame, stumme Elisa arbeitet für ein strenggeheimes Regierungslabor, wo sie eines Tages mit ihrer Kollegin Zelda ein Experiment in Form einer Kreatur entdeckt: In einem Tank haust mehr als er lebt ein Amphibien-Mann. Elisa entwickelt nach anfänglicher Abscheu vor dem Fremden Neugier - und letztlich weiter gehende Sympathie, die in Gegenseitigkeit wächst. Mithilfe ihres hilfsbereiten Nachbarn befreit Elisa den Wassermann.  Das Militär sieht in ihm nur eine potentielle Waffe im Kalten Krieg und verfolgt sie gnadenlos. Die Liebe zweier Geschöpfe aus verschiedenen Welten hat unter diesen Bedingungen in keinem der Elemente Platz.

Die heutige Gewinnspielfrage: Heute haben wir wieder eine eher ungewöhnliche Aufgabe für euch: Ihr sollt euch gedanklich ein Jahr in die Zukunft versetzen und ein Fazit für das Kinojahr 2018 schreiben. Wir wollen von euch wissen, welche Erwartungen ihr habt und ob diese Ende Dezember 2018 erfüllt wurden - rein hypothetisch natürlich. Seid kreativ! Werft in des auch ein Blick in die Vergangenheit mit euren damaligen Gedanken! (Kategorie: Kommentar)

Autor: Pascal Reis

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