Entschuldigung, aber im letzten Jahr hatte ich wenig Lust auf einen Jahresrückblick, und auch 2023 fehlte mir die Motivation, die Höhe- und Tiefpunkte meines filmischen Jahres weiterzugeben. Doch weil die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr oft trist und fade sind, habe ich mich kurzerhand entschieden, doch eine Art Rückblick zu erstellen. Statt jedoch der klassischen Formel zu folgen, habe ich mich dazu entschlossen, magische Momente meines Kinojahres festzuhalten. Dabei können auch Filme auftauchen, die erst 2024 starten, und natürlich könnte es zu milden Spoilern kommen. Am besten klickt ihr einfach direkt weiter. Hier gibt es im Grunde nichts zu sehen, außer 60 Gründen, warum ich mit meinem Film- bzw. Kinojahr eigentlich sehr zufrieden bin. Nicht nur quantitativ betrachtet. Ach ja, die Liste folgt keiner logischen Sortierung, und jeder Titel wird nur einmal mit einem singulären magischen Moment genannt. Guten Rutsch.
Die Montage am Ende, ein ungebremster Ritt durch die Geschichte des Kinos. "Im Kino gewesen. Geweint", notierte Kafka einst in sein Tagebuch. Hier ist die Szene dazu.
Die kurze Traumszene: Lydia Tár liegt in einem Dschungelbett, das plötzlich Feuer fängt.
Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war
Joachim erfährt beiläufig, dass seine erste große Liebe sich das Leben genommen hat.
Vermögende Hedonisten zögern kurz, ob sie Originale oder Klone sind.
Der zu Beginn verschwundene Schulausweis findet sich am Filmende wieder und verdeutlicht, welche Bedeutung der kleine Bruder für den großen hat.
Das Opening war für Fans ein Oho-Moment, auch wenn rückblickend nicht viel davon zurück blieb.
Die Action war groß, aber die Einstellung, in der Winston an Kunstwerken vorbeistolziert, war das Beste.
Dungeons and Dragons: Ehre unter Dieben
Drachen abseits der Schönheitsnorm bekommen endlich ihre Screentime.
Das phantastische Opening und der nachhaltige Showdown bleiben in Erinnerung.
Das bitterböse, zugleich amüsante Schlussbild. Der Schlusspunkt der idealistischen Selbstkasteiung der jungen Lehrerin.
Der gesamte Film ist Liebe, ein volles Glas Bonbons. Egal was ich daraus ziehe ist famos. Aktuell würde ich den Mann über der Wanne nennen, aber das könnte sich in wenigen Minuten schon wieder ändern.
Wieder etwas gelernt: Wie man unter Wasser atmet, wenn man nur ein Messer und einen Nazi bei sich hat.
Guardians of the Galaxy Vol. 3
Die Rückblicke auf Rockets Vergangenheit.
Wenn man mit Vampiren zu tun hat, sollte man die Fußmatte mit Bedacht wählen.
Dank Spielekonsole erhellen Lichtblitze das Zimmer und sorgen kurz für Sicherheit vor dem lichtscheuen Ungeheuer.
Der ausgiebige Monolog der Titelfigur vor ihrem finalen Kill.
Raubvogel gegen Eichelhäher – die beste Actionszene des Jahres.
Majestätische und unbarmherzige Unterwasserbilder.
Die Seance-Montage mit einem Song, der mich seitdem auf Social Media verfolgt. Der Film bietet noch weitere faszinierende Momente.
All the Beauty and all the Bloodshed
Schwer, einen einzelnen Moment auszumachen. Der Film erzählt mehr als nur eine interessante Biographie.
Die letzte Unterhaltung zwischen Barry und seiner Mutter im Supermarkt.
Überraschung und Amüsement, als Jennifer Lawrence plötzlich aus dem Ozean auftaucht.
Mission: Impossible – Dead Reckoning
Im Finale wird der Zug zur tödlichen Falle, jedes Objekt zur Herausforderung.
Kurz: Der Anfang. Kein anderer Film des Jahres packte mich so früh.
Pfadfinder sind hilfreich, wenn es darum geht, zerhäckselte Leichenteile zu finden.
Ken lernt in der realen Welt das Patriarchat kennen.
Plötzlich sitzt bei der Anhörung die nackte Einbildung der Geliebten, sorgt für Irritation.
König und Geliebte können sich über die Hofprotokolle nicht das Lachen verkneifen.
Die Sequenz mit Dracula und dem Enkel des Kapitäns, vom Vampir in der Ecke bis zur feurigen Seebestattung.
Wenn die Schwester nicht hören will, muss Kung Fu angewendet werden.
Der Auftritt des Duos Maustetytöt mit ihrem Song Syntynyt suruun ja puettu. Besonders die Textstelle: „Selbst unsere Friedhöfe haben Zäune“.
Irgendwann wird das Bild so eng, dass es unangenehm wird.
Doug schmettert Edith Piaf.
Anselm - Das Rauschen der Zeit
Wortlos eintauchen in die Weite und Größe der Kunst von Anselm Kiefer. Verdutzt feststellen, dass es keine bemalte Häuserwand ist, sondern ein riesiges Gemälde.
Ein Extra-Slot für diese Serie. Die Weihnachtsfolge aus Staffel 2 ergriff meine Kehle, drückte zu und schliff mich formidabel durch toxische, funktionale Familienbeziehungen.
Vergessenswerter Horror, aber die Szene mit den Zeitungen war toll.
Mehr World Building an sich und umwerfende Effekte.
Ein über 70-jähriger Künstler erinnert sich an das erste Mal, als er ein Vermeer in einem Museum sah, und beginnt zu weinen.
Die Offenbarung, dass jemand im für eine Feier vorbereiteten Haus auf den Tod wartet und jeder versucht, es zu verdrängen.
Ein Keks wandert wortlos von der Küchenzeile auf den Küchentisch.
Zwei alte Herren, Veteranen, unterhalten sich nachts über Traumata, die sie so lange heimsuchen.
Ja, der Hund. Aber jede Szene mit Sandra Hüller ist magisch.
Der alte Egger sieht in der Kirche einen alten Bekannten aufgebahrt und schenkt ihm ein kurzes, schmales Lächeln.
Die dargestellte Nebensächlichkeit des Tötens ist beeindruckend.
Der Zorn kanalisiert sich nach draußen und führt zu einer mörderischen Katastrophe.
Der Streit zwischen Mutter und Tochter in der Küche ist famos, aber die tödliche Bändigung des Biests ist unangenehm und löst Ohnmacht aus.
Nach der Vorführung beim Festival sagte die Moderatorin zum Regisseur: „Das mit dem Daumen nehm' ich euch krumm“. Die Szene war heftig.
In ein paar Jahren werde ich Best-of-Compilations von Hit Man auf YouTube ansehen. Glen Powells Killer-Personas machen den Tag zum Freund.
Nie wieder Pet Shop Boys hören können, ohne zu weinen.
Agnes Varda, Jackie Chan und Jim Jarmusch führen in der süditalienischen Provinz einen Heist durch.
Die Gattin kann nicht mehr verdrängen, dass ihr an Alzheimer erkrankter Mann nie mehr so sein wird wie früher.
Die Fascho-Fassung von David Bowie.
Winterschlussverkauf mit Skalpierungen und offenen Brüchen.
Im tristen Niemandsland einer stillgelegten Baustelle vergessen zwei Liebende den Pessimismus um sich herum. Sie versuchen es zumindest.
Bella Baxter will während einer Schiffsreise Gutes tun und schickt ihren Geliebten damit in den Ruin.
Und plötzlich fällt ein roter Sportwagen vom Himmel.
Eileen wächst über sich hinaus und kann dank einer Waffe die Machtlosigkeit weitergeben, mit der sie jahrelang zu kämpfen hatte. Für sie ein Happy End. Aber auch nur für sie.
Hugh Grant.
Der Anruf der Trickbetrüger ist so intensiv inszeniert, dass er mir den Atem raubte. Aber auch das bitterböse Ende hämmert hart durch.
„Du solltest doch auf ihn aufpassen.“
Während einer Weihnachtsfeier kocht bei einer Figur ganz kurz eingefressene Trauer durch.