Bildnachweis: © Sony | Thomasin McKenzie in "Leave No Trace"

Der große Jahresrückblick der MB-Redaktion 2018

von Sebastian Stumbek

DIE TOP 10 FILME 2018:

1. Suspiria
Susie Suspiriorum = bester Figurenname.

2. Leave No Trace
Zwischen Walden und Wirklichkeit

3. The Rider
Pferdestärken, Menschenschwächen.

4. Villages Visages
Varda Forever!

5. The Trial
Kafkaeske Korruption. 

6. The Florida Project
Abgebrannt in Pastellland. 

7. A Journey to the Fumigated Towns
Gegen gespritztes Giftgemüse.

8. The Favourite
Köngliches Amusement. 

9. Lazzaro Felice
Glücksbringer unter Gesindel.

10. Lady Bird
Bittersüßer Vogel Jugend. 


DIE FLOP 5 FILME 2018: 

1. Loro
Paolo Sorrentino war mal (ein vielversprechender Regisseur).

2. Sicario 2
Sicario war mal (und ist immer noch besser als diese groteske Fortsetzung)

3. The Man Who Killed Don Quixote
Terry Gilliam war mal (einer der kuriosen Querulanten des Mainstreamkinos) . 

4. Based on a True Story
Roman Polanski war mal (zu mehr fähig als Selbstbespiegelung und Soap Operas). 

5. The House That Jack Built
Lars von Trier war mal (zumindest etwas weniger einschläfernd als dieses dröge Werk).


GEHEIMTIPPS aus dem Jahr 2018:

Viele herausragende Dokus sind in der medialen Rezeption leider kaum präsent und in den Kinos ganz abwesend. So der lyrisch abstrahierte MA'OHI NUI, der die vernichtenden Nachwirkungen von Chiracs  Atomtests vor Augen ruft. Dagegen legt The Bleeding Edge den Finger auf eine offene Wunde, gerissen von der Medizintechnologie. The Devil We Know jagt einem doppelt kalte Schauer über den Rücken: aus Gesundheitssorge und Entsetzen vor der Skrupellosigkeit der Industrie. Perfluoroctansäure - noch nie von gehört? Hatte ich zuvor auch nicht. 

10 MOST WANTED FILME 2019:

We have Always Lived in The Castle 

1984

Harriet

On the Basis of Sex

Roe v. Wade

Little Women
IT: Chapter Two

The Turning
Pet Sematary 

The New Gods


MEIN SERIENJAHR 2018: 

... war wieder nicht. Aber 2019 soll sie das mit der Reportage-Reihe The Trade sowie Ava DuVernays The Central Park Five endlich ändern! Gespannt war ich auf den dokumentarischen Mehrteiler Wild Wild Country um einen irren Kult, der einst Gegenstand einer missglückten deutschen Doku war. Leider reichte wieder die Zeit nicht. 


FAZIT:

Das Filmjahr lief wie die meisten Filmjahre: Viele gespannt erwartete Produktionen waren mau; dafür gab es großartige Werke an unerwarteter Stelle zu entdecken. Wäre ja auch bedauerlich, wenn Film das wunderbare Element der Unvorhersehbarkeit verlöre. Apropos verlieren: Stimmen raunen, Netflix wäre das Ende des Kinos. Fernsehen war nicht das Ende des Kinos. Video war nicht das Ende des Kinos. DVD auch nicht. Genauso wie Kino nicht das Ende des Theaters war. Kino bleibt. 

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