DIE TOP 10 FILME 2018:
1. Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
Martin McDonagh hat es einmal mehr geschafft: Der Film schafft es eine einmalige Stimmung zu erzeugen und vor allem mit seinen Fragen und Charakteren zu glänzen. Hass, Wut, Reure und Hoffnung liegen eng beeinander und treiben die Figuren sowie den Zuschauer mehrfach an ihre Grenzen. Zudem wunderschön fotografiert und atemberaubend erzählt. Ein Meisterwerk!
2. Shoplifters - Familienbande
Wenn es Filme schaffen, mich ab emotionaler Ebene vollkommen abzuholen und in die Figuren bzw. deren Geschichte zu treiben, dann bin ich glücklich. Ich brauch dann kein Indie-Künstlerischen-Schnick-Schnack oder Pseudo-Bildsprache. Was ich brauche ist pures Leben. Und ja verdammt, dass kann Shopliferts. Eine schön-tragische Geschichte voller Emotionen und moralischer Werte, die wie im Fluss den Zuschauer umtreiben. Wunderschön!
3. The Florida Project
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll: Ist es der Kontrast zwischen aufgesetzter Happy-Welt von Disney zu den am Rande der Gesellschaft lebenden ehrlichen Menschen? Ist es die tragische Geschichte über Leben, Hoffnung, Gewalt und Flucht? Sind es die Figuren, welche gescheitert aber hoffnungsvoll auf der Suche nach Glück sind? Ist es die Gemeinschaft? Ist es das Leben selbst? Fabelhaft und nachhaltig!
4. Upgrade
Überrascht? Ja, ich auch. Nicht nur, dass der Film von Autor und Regisseur Leigh Whannell tolle Sci-Fi-Fragen behandelt und den Zuschauer regelrecht an den Kopf wirft, sondern auch im Bereich der Action ist der Film einer der besten des Jahres. Alleine wie Logan Marshall-Green es gelingt Mimik und Gestik voneinander zu trennen und uns die Simulation eines Cyborg zu erschaffen ist einmalig. Und dann das Ende. Kraftvoll!
5. Bomb City
Ein Film der mit seinen fantastischen Bildern regelrecht eine Wut hinterlässt, die an sich schon fantastisch nachwirkt. Doch der Film von Regisseur und Autor Jameson Brooks ist noch viel mehr: Eine Parabel über Gewalt. Eine Geschichte über Minderheiten, Flucht und Freiheit. Und wenn dann noch der reale Bezug dazu kommt sowie das geschickte einweben von Kunst, ist der Film ein aufwühlendes und eindringliches Drama, welches einen nicht so schnell loslässt. Überraschend!
6. Brawl in Cell Block 99
Nicht nur Vince Vaughn ist in diesem Neo-Grindhouse Erlebnis ein Erlebnis, sondern auch die minimalistische Story verbunden mit erschreckender Gewalt. Diese Eruptionen gibt es viel zu selten im Kino zu sehen. Gerade daher vermischt sich die Moral mit der puren Energie so gekonnt, sodass der Film nach lange nachwirkt. An vielen Stellen wirft einen der Film zudem moralische Fragen and den Kopf und hinterfragt mit seiner Figur auch sein eigenes Handeln. Explosiv!
7. Mission: Impossible - Fallout
In Fallout stecken gleich einige Überraschungen: Nicht nur ein Tom Cruise der abermals als Limit für seine Zuschauer geht und somit spannungsvolle wie atemberaubende Action erschafft, sondern auch die Tatsache, dass ein sechster Teil eines Franchises noch einmal so aufdrehen kann. Zudem ist das Drehbuch an vielen Stellen ein perfektes Beispiel dafür, wie man Action erzählen sollte. Ethan Hunt treibt die Story voran, wird unter Zeitdruck gesetzt und mit jeder Menge Twists konfrontiert. Eine Achterbahnfahrt die sich lohnt. Temporeich!
8. Der Seidene Faden
Was für ein Abschiedsgeschenk von Daniel Day-Lewis: Vergnügt, bissig, kindisch, absurd, tiefgreifend, boshaft, narzistisch, liebevoll, versönlich und wunderschön. Mehr als einmal habe ich mich dabei erwischt, wie ich die Hauptfigur regelrecht hassen wollte, dann aber doch das tragische in der Geschichte entdeckt habe. Zudem von Paul Thomas Anderson einmal mehr perfekt eingefangen und fotografiert. Tiefgreifend!
9. The Night Comes for Us
Wenn Hass, Rache und Flucht nicht mehr als Motive reichen, dann setzt Timo Tjahjanto einfach noch mal einen drauf und offenbart uns kurzerhand ein blutiges Fest der Extraklasse. Neben Brawl wohl der blutigste Film des Jahres. Und ja, es geht auch darum gewohnte Konventionen zu durchbrechen und zu schockieren. Nihilistische Action gibt es genug. Es wird Zeit die Tugenden des 90er Jahre Hongkong Kinos wieder hervorzuholen und aufzudrehen. Ein Balett des Todes. Eine rote Sinfonie der Gewalt. Herrlich!
10. The Cleaners
Wie entwickelt sich unsere digitale Welt weiter? Was passiert mit dem Hass, der Gewalt und dem Tod im Internet? Findet eine digitale Zensur statt? Wie wirkt sich diese aus? Und ist dadurch unsere demokratische Gesellschaft in Gefahr? Keine leichten Fragen denen sich Hans Block und Moritz Riesewieck dieses Jahr gewidmet haben. Doch ihre Reise lohnt sich. In Zeiten von Fake News, Hass und Populismus (oder sagen wir einer gewissen Einfachheit) wird das Digitale zur Gefahr. Vor allem wenn Konzerne für uns anfangen zu denken. Ein absoluter Pflichtfilm!
Erwähnenswert: Disaster Artist, Ungehorsam, Feinde - Hostiles, Lebe deine Träume, A Taxi Driver, Lucky, The Breadwinner
DIE FLOP 5 FILME 2018:
1. Illang: The Wolf Brigade
Das Original ist ein fantastisches Märchen über Hoffnung, Gewalt und Unterdrückung. Hier bleibt wenig davon übrig. Und dann auch noch von Kim Jee-woon
2. Solo: A Star Wars Story
Ja, optisch ist der Film ein Hingucker. Doch die Geschichte wirkt unausgegoren, die Figuren blass und halbgar und Alden Ehrenreich sowie Emilia Clarke haben keinerlei Chemie. Belanglos
3. Notwehr
Was würde ich mir wünschen, dass John Woo noch einmal einen richtigen Kracher inszeniert. Doch die Netflix-Produktion war das auf jeden Fall nicht. Viel zu handzahm, viel zu leicht und erzählerisch unausgegoren.
4. Jurassic World: Das gefallene Königreich
Optisch fährt der Film von J. A. Bayona einiges auf, keine Frage. Aber an diesem Drehbuch muss jeder Regisseur scheitern. Was für ein Blödsinn.
5. Bleeding Steel
Ja ok, was soll man heute von einem Jackie Chan Film schon groß erwarten. Und dennoch: Das es noch funktioniert hat er mit The Foreigner und Railroad Tigers gezeigt. Daran muss er sich eben messen lassen. Und das hier war eine halbe Katastrophe.
Erwähnenswert: Batman Ninja, Greatest Showman, Die Dunkelste Stunde, Pacific Rim 2
GEHEIMTIPPS aus dem Jahr 2018:
Ich habe dieses Jahr über 180 Filme gesehen (also Neustarts). Darunter waren natürlich auch viele Filme, die eventuell abseits des Mainstream laufen. Ich habe euch einmal fünf eingefügt, die meiner Meinung nach eine Sichtung wert sind und sich lohnen:
Fannys Reise: Gerade mit Kindern eine Sichtung wert und birgt viel Gesprächsstoff
In den Gängen: Fantastisches wie überraschendes deutsches Kino
Thilda & die beste Band der Welt: Ein Roadtrip für die ganze Familie der zu mehr Offenheit aufruft
Teen Titans Go! To the Movies: Frönt der Anarchie und lasst euch einmal darauf ein
Journeyman: Ein etwas anderes Boxdrama, aber packend und eindringlich
10 MOST WANTED FILME 2019:
Once Upon a time in Hollywood
The Irishman
John Wick 3
Star Wars Episode 9
Godzilla: King of the Monsters
Avengers Endgame
The Sisters Brothers
The Old Man & The Gun
Drachenzähmen leicht gemacht 3
Ip Man 4
MEIN SERIENJAHR 2018:
Uff, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Serien nehmen einen immer größer werdenden Teil meiner TV-Zeit ein, sodass natürlich auch viel gesichtet wird. Meine Serienliste kennt ihr vermutlich alle. Hier ein kleiner Abriss von Serien, die mich dieses Jahr sehr beeindruckt haben: Godless (eine tolle Western Mini-Serie), Mr. Robot Staffel 3 (Fuck the System), Altered Carbon (für Sci-Fi-Fans ein Muss), Voltron (unglaublich tolle Sci-Fi-Serie), Gotham Staffel 3 (die wohl beste Comic-Serie neben Daredevil), Haus des Geldes (Bella Ciao), Happy! (crazy), Trolljäger (humorvoll), Legion Staffel 2 (crazy²), GLOW Staffel 1 und 2 (starke Frauen die sich ihren Weg durch die Männerwelt kämpfen), Anne with an E Staffel 2 (warmherzig), Ghul (überraschend), Into the Badlands Staffel 3 (Holy Fuck), Daredevil Staffel 3 (die beste Comic-Serie), Hilda (fantastisch und fantasievoll), The Last Kingdom Staffel 3 (ein Hoch auf Wikinger), Star Wars Rebels Finale (atemberaubend), Narcos: Mexiko (filmreif) und Future Man (Holy Fuck²).
Ihr merkt schon, das ist eine Menge. Und das wird 2019 wohl so weitergehen. Zudem kommen zwei Martial-Arts-Serien, eine Zombie-Serie im Mittelalter, jede Menge Staffel-Fortsetzungen und damit verbunden mittlerweile oftmals besserer Kram als im Kino. Ich liebe das goldene Zeitalter der Serien!
FAZIT:
Was für ein Jahr: Mein Vorsatz mal bissl weniger zu machen und vor allem auch nicht immer so viel zu arbeiten wurde einfach komplett zerstört. Und dennoch habe ich die Zeit für Filme und Serien gefunden und für zwanzigtausend andere Dinge. Das Filmjahr selbst war etwas gemischt. Ich habe zwar mittlerweile viele 8er Filme gesammelt - auch dank der letzten zwei Wochen - aber darüber hinaus gab es nur wenig. Filme die ich als Meisterwerke bezeichnen würde, die einfach zeitlos sind oder Filme, die ich vermutlich noch 10mal sehen werde, waren einfach weniger dabei. Von den insgesamt 180 gesehenen Filmen werde ich bestimmt nur maximal 5 irgendwann noch einmal sichten. Und das ist schade. Liegt das an mir? Vielleicht. Aber ich hoffe einfach, dass nächstes Jahr etwas mehr übrig bleibt und auch mehr Filme da sind, die es in meine All-Time-Favorites schaffen.
Zum Schluss bleibt mir nur zu sagen: DANKE. An alle Leserinnen und Leser, vor allem aber den Autorinnen und Autoren von Moviebreak. Ohne euch wäre die Seite leer, ohne Artikel und ohne Leben. Auch für 2019 erwarten euch natürlich wieder viele News, Specials, Top Listen, Kritiken und Artikel jeglicher Art. Lasst uns also auch nächstes Jahr wieder gemeinsam ordentlich rocken und unserem Hobby frönen. Ich freu mich schon drauf. Euer Oneal