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"Death in Paradise" - Staffel 6 - Kritik

von Thomas Repenning

Zugegeben, so genial das Serienkonzept von Death in Paradise auch ist - hervorgegangen aus einem Drehbuch-Wettbewerb, bei dem Robert Thorogood Produzent und Autor Tony Jordan (Hustle - Unehrlich währt am längsten) mit seiner skurrilen wie ungewöhnlichen Krimi-Idee überzeugen konnte – mittlerweile hat das Serien-Idyll etwas von seinem Glanz verloren. Dies liegt wahrlich nicht an den weiter sehr traditionellen wie ungewöhnlichen und spannenden Fällen auf der kleinen tropischen Insel, sondern eher am ständigen Besetzungsrat welches es Fans schwer macht gut in seine Figuren einzutauchen. Denn auch in Staffel 6 gibt es wieder Bewegung in der Besetzung: Nach Ben Miller und Sara Martins geht nun auch Kris Marshall und bringt den irischen Comedian Ardal O'Hanlon in Spiel. Nun, für einiges Schmunzeln ist damit auf jeden Fall gesorgt, doch die Normalität von DI Jack Mooney bringt auch etwas Leerlauf in die Serie. Ein stetes Mitfiebern bleibt mittlerweile aus – schade, denn die Serie ist weiterhin nicht nur wunderschön sondern auch für Krimi-Fans gelungene Unterhaltung. Seit dem 21.07.2017 ist dank Edel Germany GmbH Death in Paradise - Staffel 6 im Handel erhältlich. Wir haben einen kleinen Blick riskiert.

Story

DI Humphrey Goodman und sein Team sind zurück und stehen auf der wunderschönen Karibikinsel Saint-Marie vor einigen kniffligen Ermittlungen. Mal erwischt es den Präsidenten des lokalen Cricket-Clubs, ein andermal einen Wissenschaftler - und schließlich führt ein besonders verzwickter Fall die Ermittler sogar bis nach London...  Es sind aber nicht nur die Fälle, die den Ermittlern zu schaffen machen! Detective Inspector Humphrey Goodman erwartet sehnsuchtsvoll die Rückkehr einer alten Bekannten aus dem fernen London. JP ist gerade frisch verheiratet und fühlt sich den Anforderungen des Ehelebens ganz und gar nicht gewachsen. Seine Kollegin Florence Cassell wird derweil vom Tod einer ehemaligen Schulfreundin überrascht.  Schaffen es die Ermittler auch diesmal zwischen verzwickten Fällen und ihrem häufig komplizierten Privatleben in der karibischen Sonne einen kühlen Kopf zu bewahren?

Kritik

In Sachen Krimi-Unterhaltung und spannenden Fällen gibt es aber in Death in Paradise - Staffel 6 weiterhin tolle Abwechslung, wenn auch nicht jeder Fall ein Meisterwerk ist. Für genügend Abwechslung ist allerdings gesorgt: Egal ob ein toter Wissenschaftler in einem aktiven Vulkan, ein romantisches Wochenende zwischen Martha und Humphrey – garniert mit dem Tod des Hotelbesitzers, einem Fest mit Selbstmord, einem durchtriebenen wie eingeschworenen Cricket-Club, der Bürgermeisterwahl auf Saint-Maries oder eben der Doppelfolge Man Overboard, in der die Serie erneut neue Weichen stellt. Gerade die Doppelfolge kann hierbei überzeugen: Mit einem Perspektivwechsel nach London gibt es gehörig Schwung, während die Rückkehr aber dann Wehmut zurücklässt. Denn bei dem Event folgt der Wechsel zu DI Jack Mooney, der fortan die Polizeiarbeit auf der kleinen Insel übernimmt. Nun, grundsätzlich lässt sich am Spiel und Auftreten von Ardal O'Hanlon wenig kritisieren, doch die Herangehensweise an den Charakter ist nach so viel Jahren regelrecht bieder. Natürlich kann dies noch dazu führen, dass wir in der kommenden siebten Staffel – die uns aber erst 2018 erwarten wird – ein neues starkes Team erwartet, so bleibt in den letzten Folgen aber eher eine kleine Ernüchterung zurück. So oder so, wird DI Humphrey Goodman (Kris Marshall) vermisst werden.

Die restlichen Folgen sind zumindest erneut wunderschön eingefangen und gerade die Kameraarbeit kann sich noch einmal ordentlich steigern: Was folgt ist eine Sinfonie aus Schönheit und Tot, die eben mit spannender Krimi-Kost untermalt wird. Zwar ergeben sich hier auch mehr und mehr Längen oder kleine Abnutzungserscheinungen – gerade weil sich die Serie nicht mehr sehr auf ihren einstigen Kern konzentriert – doch Fans bekommen dennoch spannende Geschichten geboten die mit teils wunderbar schrulligen wie schrägen Charakteren verstärkt wird. Bleibt aber dennoch zu hoffen, dass sich Death in Paradise nun wieder etwas beruhigt und sich auf seine Stammbesetzung konzentriert und Sympathien verteilt. Denn ohne diese, wird ein Verfolgen der Geschichten reichlich schwer.

DVD

Die DVD von Edel Germany GmbH – seit dem 21.07.2017 im Handel erhältlich – bietet gewohnte Qualität. Die Verpackung ist gut gestaltet und lässt sich wunderbar neben die bisherigen Boxen stellen, während das Bild (gemessen an den technischen Möglichkeiten) ein klares und scharfes Bild bietet. Der Ton – vorliegend in Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 2.0) – ist annehmbar und kann gerade im O-Ton eine gute Stärke offenbaren. Extras gibt es keine.

Fazit

"Death in Paradise" Fans haben es wahrlich nicht leicht: Erneut verlässt ein Charakter die Serie und hinterlässt eine Lücke, die schwer aufzufangen ist. Eine Kontinuität gibt es wenig, sodass auch meist die Fälle etwas in den Hintergrund geraten, da die Figuren sich immer wieder neu platzieren müssen. Zumindest die Inszenierung ist weiterhin über jeden Zweifel erhaben. Die Fälle selbst sind erneut Abwechslungsreich und bieten klare Highlights, wenn auch Schwächen und einige Ermüdungserscheinungen immer mehr offensichtlich werden. Bleibt zu hoffen, dass "Death in Paradise" 2018 mit einem wahren Paukenschlag und starken Charakteren zurückkehrt.

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