Getragen von der eindringlichen Darstellung Luna Wedlers, die ihrer unbeugsamen Heldin auch gesanglich eine starke Stimme verleiht, entwirft Katalin Gödrös ein sowohl szenisch als auch soziologisch fesselndes Panorama der ländlichen Schweiz des 19. Jahrhunderts. Konzentriert auf die ambivalente Beziehung des zentralen Figurenpaars, zeigt der harsche Plot die soziale und künstlerische Aussichtslosigkeit in einer von rigiden Machtstrukturen geprägten Gesellschaft. Trotz des im Vergleich zur brutalen Buchvorlage bereits reduzierten Pessimismus lassen die stimmungsvollen Szenarien Raum für Hoffnung.