Seine hypnotische Kraft und emotionale Eindringlichkeit zieht Gürcan Keltecs sozialpsychologische Studie weniger aus den majestätischen Motiven als seiner demaskierenden Kritik des destruktiven Einflusses psychiatrischer Institutionen auf die seelische und soziale Stabilität der in deren menschenverachtender Maschinerie gefangenen Individuen. Verfolgt von der gleitenden Kamera verliert sich Cem Yiğit Üzümoğlu in einer fragmentierten Figur, deren gewaltsam gebrochener Geist in Visionen spukhaften Spiritualismus Zuflucht sucht. Systemkritischer Scharfsinn und spektraler Symbolismus kulminieren in einem ebenso provokanten wie progressiven Panoptikums.