Eine Kernfrage Lotfi Archours beklemmenden Jugenddramas ist die nach dem Bewahren von Menschlichkeit und kindlichen Träumen in einem umbarmherzigen Umfeld. Dessen archaische Aggression steht im Kontrast zur Empathie der Hauptcharaktere an der Schwelle verfrühten Erwachsenseins. Das intuitive Schauspiel der jungen Darstellenden ist wie geschaffen für die rohen Emotionen der Figuren, deren innere Stärke als positives Gegenstück der erfahrenen Gewalt erscheint. Imposante Naturaufnahmen entfalten eine unterschwellige psychologische Allegorik, die den rauen Realismus nicht dämpft, sondern komplettiert.