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Cuckoo - Staffel 2 - Kritik

von Sebastian Groß

Story

Es ist zwei Jahre her, dass Cuckoo von einer Reise in den Himalaya nicht zurückgekehrt ist. Das Leben der Familie Thompson läuft fast wieder in normalen Bahnen. Die Eltern Ken und Lorna freuen sich auf eine Zukunft ohne Kinder. Sohn Dylan steht kurz vor dem Studium und wird das elterliche Haus verlassen. Seine Schwester Rachel versucht ihr Leben neu zu ordnen. Sie hat einen neuen Freund: Ben ist ein netter, aber leider ziemlich langweiliger Anwalt, der für ihren Vater arbeitet. Aber wirklich Abschied nehmen von Cuckoo konnte sie bis jetzt noch nicht. Vater und Mutter Thompson machen sich Sorgen um ihre Tochter. Hat sie wirklich zurück in ihr altes Leben gefunden? Der Wunsch nach Ruhe und Normalität wird restlos zerstört, als ein attraktiver und geheimnisvoller junger Fremder in der Gegend auftaucht und nach seinem Vater sucht.

Kritik

Wirklich bedauerlich. Da hat die britische Serie Cuckoo am Ende der ersten Staffel (hier geht's zur Kritik) eine wirklich grandiose Chemie zwischen den Darstellern und der Titelfigur gefunden und in der zweiten Staffel fehlt von dieser jegliche Spur. Warum dies so ist? Ganz einfach: Cuckoo-Darsteller Andy Samberg hatte leider keinen freien Platz mehr in seinem Terminkalender. Schuld war wohl vor allem der Erfolg seiner US-Comedyserie Brooklyn Nine-Nine. Deswegen müssen wir uns in der zweiten Staffel von Cuckoo mit einer neuenHauptfigur anfreunden.

Diese heißt Dale, wird von (Ex?) Teenieschwarm Taylor Lautner gespielt, verbrachte sein bisheriges Leben im Aschram eines Sektengurus und ist eigentlich nur nach Groß Britannien gekommen, um seinen Vater Cuckoo zu finden, der Dale im zarten Alter von 13 gezeugt hatte. Cuckoo, ist aber längst bei einer Klettertour im Himalaya umgekommen und so findet der freundliche aber weltfremde Dale bei Cuckoos Witwe Rachel (Tamla Karli) und ihren Eltern (und ) eine neue Heimat.

Wie bereits in der ersten Staffel kommt es natürlich zu unzähligen Culture Clashs und dass sich Dale in Rachel verliebt, diese aber mit dem Langweiler Ben (Matt Lacey) verlobt ist, macht diese Art der Familienzusammenführung erneut ziemlich chaotisch. Dennoch verschiebt sich die humoristische Verlagerung in der zweiten Staffel etwas. Sorgte im Vorgänger Cuckoo als kultureller Fremdkörper dafür, dass die Familienmitglieder vom Regen in die Traufe kamen, erweist sich Dale mehr als eine Art zusätzliche Munition. Denn auch ohne den jungen Mann aus dem Sekten-Aschram bekommt es die Familie Thompsons perfekt hin alle nur möglichen Fettnäpfen mitzunehmen. Egal ob Sohnemann Dylan (Tyger-Drew Honey) beim Versuch seine Freundin Zoe (Holly Earl) zu verführen in die Badewanne stuhlt, oder Hausherr Greg aus Versehen ein Sexvideo seiner Tochter seinem Chef zukommen lässt.

Das ist alles wie bereits in der ersten Staffel äußerst amüsant sowie kurzweilig und auch Neuzugang Taylor Lautner beweist, dass er über ein humoristisches Talent verfügt. Zwar ist das Fehlen von Andy Samberg dennoch äußerst bedauerlich, das ändert aber nichts daran, dass sich Lautner nach kurzer Zeit perfekt in die Serie einfügt und dabei nicht bloß eine Kopie seines Serienvaters ist, sondern eine ganz neue, ja erfrischende Art findet, den „Eindringling“ darzustellen. Denn Dale stiftet eigentlich nur dadurch Unruhe, in dem er versucht sich anzupassen. Man könnte die zweite Staffel durchaus als gelungene Satire ansehen, die sich über die menschliche Schwäche, bzw. Wunsch der Anpassung lustig macht.

Die DVD

Die zweite Staffel von „Cuckoo“ ist im Handel erhältlich und wird von Studio Hamburg vertrieben. Wie so oft bei DVD-Releases dieser Firma fehlt der DVD nicht bloß ein Bonusmaterial (zumindest hat es das Weihnachts-Special auf die DVD geschafft), sondern auch jegliche Untertitel. Das ist schade, da die Serie erst im Originalton ihre volle Energie entfaltet. Noch schlimmer: Zuschauer mit einer Hörbehinderung wird es so praktisch unmöglich gemacht die Serie zu schauen. So fällt es schon schwer wirklich gute Worte über die DVD zu verlieren, aber ja, es muss auch gesagt werden, dass die Ton- und Bildqualität für das Medium gelungen ist.

Fazit

Neue Staffel, neuer Eindringling und dennoch gelingt es der Serie ihr komödiantisches Niveau zu halten. Außerdem ist es nun, da man die meisten Figuren bereits kennt, wesentlich einfacher und entspannender, sich in Cuckoo einzufinden. Wer britische Comedyserien mag, sollte auch hier einmal einen Blick riskieren.

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