Zehn Jahre nachdem er sein Migrationsdrama Hope in Cannes vorstellte, kehrt Boris Lojkine zurück mit einer ähnlichen Story. Deren intimer Fokus auf den von Abou Sangre einfühlsam verkörperten Protagonisten verleiht dem getriebenen Plot eine unerwartete Intimität. Diese Nähe kontrastiert mit der empathischen Distanz in einer von Gig Industrie am Laufen gehaltenen Gesellschaft, deren soziale Kälte eine frostige Farbpalette von Grau, Blau und Schwarz spiegelt. Den letzten zwischenmenschlichen Kontakt darin liefert nur noch die geschäftliche Ebene, in der sich die rigiden finanziellen Hierarchien fortpflanzen.