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Cannes 2023

von Patrick Fey

Von den psychologischen Untiefen, an die sich Catherine Breillat in weniger schlechten Werken herantastet, zeigt ihr reißerischer Wettbewerbsbeitrag keine Spur. Der suggestive Symbolismus ihrer Märchenadaptionen weicht in dem spekulativen Groschenroman eine plumpe Playboy-Ästhetik. Was hintergründige Erotik sein will, sieht aus und klingt wie ein 80er-Jahre-Soft-Porno, dessen funktionale Handlung bloß zahme Sex-Szenen motivieren soll. Das Gefühl hatten wohl auch die in jeder Hinsicht lustlos agierenden Darstellenden. Der pseudo-skandalöse Überbau maskiert ein manipulatives Melodram, das Missbrauch erotisiert und entschuldigt. 

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