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Cannes 2023

von Patrick Fey

Je drastischer und verstörender die verbalen und visuellen Rekonstruktionen elterlicher und gegenseitigen Misshandlungen, desto lauter werden die Lacher in Cannes Kinosaal. Dass der vierfachen Mutter im Zentrum des semi-dokumentarischen Experiments ebenfalls ein Schauspiel-Double für „zu belastende Szenen“ gestellt wurde, scheint überflüssig: sie und ihre übrigen Töchter amüsieren sich prächtig, wenn keine Krokodilstränen fließen. Das sadistische Spektakel sagt nichts über generationsübergreifende Gewalt, Radikalisierung oder vererbtes Trauma, dafür umso mehr über grenzüberschreitenden Voyeurismus.

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