Arbeiterausbeutung, Klassengrenzen und provinzieller Prüderie kennt Anh Hung Trans Küchen-Kitsch-Kosmos ebenso wenig wie Rollenzwänge und Magenschmerzen. Selbst der Tod kommt hier noch sanfter als der dezente Humor und die Zweisamkeit zwischen Köchin und Dienstherr. Beide werden gewohnt geübt gespielt; besonders Juliette Binoche verkörpert feinsinnig die Hingabe zum Handwerk, das die träumerische Inszenierung mit so viel andächtiger Zuneigung betrachtet wie die zu Stillleben arrangierten Speisen. Die süßliche Ästhetik ist indes mehr Kochmagazin als Clara Peters.