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Cannes 2023

von Patrick Fey

Trotz seiner verlässlichen Hauptdarstellerin und handwerklich tadellosen Inszenierung wirkt Justine Triets Prozessdrama wie ein schwacher Nachahmer Alice Diops brillanten "Saint Omer". Dessen sozial- und systemkritischer Scharfblick fehlen unbefriedigenden Untersuchung, die weder juristische noch mediale oder psychologische Mechanismen aufdeckt. Statt Faszination erzeugt die filmische Rekapitulation von Eifersüchteleien und Erfolgsneid einer trotz Überprivilegierung unzufriedenen Familie an Unsympathen nur Leere und Larmoyanz. Mit den Worten der Hauptfigur gesprochen: „All this blahblahblah here and more time is gone

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